Fußball
SC-Freiburg-Trainer Julian Schuster will mit voller "Emotionskontrolle" ins Endspiel gegen Frankfurt gehen
Für die Fans kann es nicht schöner sein: letzter Spieltag, "Finale" in Sachen Champions League, SC Freiburg gegen Frankfurt. Für SC-Coach Julian Schuster ist aber eins wichtig: bei sich bleiben.
Do, 15. Mai 2025, 19:00 Uhr
SC Freiburg
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Natürlich spüre auch er das Kribbeln, sagt Julian Schuster. Diese Vorfreude auf ein Spiel, das ein besonderes ist, das gefühlt ganz Freiburg in seinen Bann zieht: "Das ist das Schöne am Fußball. Dass er eine ganze Stadt einnehmen kann."
Und doch will sich Schuster nicht mitreißen lassen von den Emotionen rund um dieses Duell zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt, in dem es um die Qualifikation für die Champions League geht. Der Freiburger Fußballlehrer will sich auch nicht hineinziehen lassen in die Diskussion, wer denn nun mehr Druck hat vor diesem bedeutsamen Spiel. Der Information, dass sein Frankfurter Gegenüber Dino Toppmöller den Druck den Freiburgern zuschiebt, entgegnet Schuster nur: "Alle, die zwei Sekunden darüber nachdenken, können das ganz gut einschätzen." Will heißen: "Der SC hat die Europa League sicher und somit schon eine bemerkenswerte Leistung vollbracht. Die Eintracht stand zu lange in dieser Saison auf Tabellenplatz drei, als dass sie nun eine erneute Europa-League-Teilnahme als Erfolg verkaufen könnte."

"Das Wichtigste ist aber, den Fokus voll auf sich selbst richten", betont Schuster. Besonderes Spiel ja, aber keine besonderen Anpassungen der gewohnten Abläufe. Vom enttäuschenden 2:2 der Frankfurter zuletzt gegen den FC St. Pauli will sich der SC-Coach nicht blenden lassen. Auch in dieser Partie habe er ausreichend Energie der Eintracht wahrgenommen. "Genug, um ein Spiel zu gewinnen", wie Schuster klarstellt. Zudem sind da die Erfahrungen aus dem Hinspiel, in dem es für den Sportclub eine deutliche 1:4-Niederlage setzte. Es war eines von zahlreichen Spielen gegen Spitzenteams, in denen die Breisgauer nicht gut ausgesehen haben.
Das Freiburger Motto lautet: variabel sein
"Wir sind da einen Schritt weiter", so Schuster. Bester Beweis dafür ist das 2:2 zuletzt gegen Leverkusen. In diesem Heimspiel hatte der SC den seinerzeit noch amtierenden Meister dominiert und am Rande einer Niederlage gehabt. Das Erfolgsgeheimnis: "Gegen die Top-Teams ist es wichtig, variabel zu verteidigen." Mal hoch pressen, mal tief stehen und den eigenen Strafraum aufmerksam sichern.
Variabel sein, lautet insgesamt das Freiburger Motto. Was tun, wenn der Gegner die Taktik ändert? Was, wenn es ein Gegentor zu verdauen gilt? "Man kann davon ausgehen, dass wir auf alle Szenarien vorbereitet sind", sagt Schuster: "So haben wir auch trainiert."
SC kompakt: Neben den langzeitverletzten Bruno Ogbus (Achillessehnenriss) und Daniel-Kofi Kyereh (Reha nach Kreuzbandriss) muss gegen Frankfurt auch Eren Dinkci (muskuläre Probleme) passen.
Dass dieses "Endspiel" zum Geduldsspiel werden könnte, ist Schuster bewusst. Die Frankfurter, denen ein Remis zum Erreichen der Champions League reicht, werden nicht von Beginn drauf losstürmen, sondern vermutlich auf ihre Konterstärke setzen. "Da ist Vertrauen wichtig in unsere Qualität und unsere Herangehensweise", erklärt Schuster: "Geduld und Disziplin sind Worte, die wichtig sind für uns."
Ähnliches erhofft er sich auch von den eigenen Anhängern. "Wichtig ist auch, dass das Publikum nicht zu viel will." Es gehe um Emotionskontrolle – auf und neben dem Platz.