Schau mir beim Zocken zu!

Mit der Streaming-Plattform Twitch kann man in einem eigenen Kanal live übertragen, was man gerade auf seinem Computer spielt.  

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Wildstar Draken Twitch fudder  | Foto: PR
Wildstar Draken Twitch fudder Foto: PR
Thomas Bengtsson sitzt an seinem Schreibtisch in Göteborg . Er hämmert in die Tasten, drückt mit aller Gewalt die linke Maustaste und murmelt etwas in sein Headset-Mikrofon. Gerade spielt er "Wildstar"; gestern war es "Hearthstone". Klingt erst mal nicht besonders.

Aber: Jeder seiner Klicks wird verfolgt – und zwar von mehr als 50 000 Zuschauern. Denn während er zockt, streamt er über die Plattform Twitch. Kungen, wie Bengtsson sich in der Computerspieler-Szene nennt, verdient sein Geld damit. Er ist ein sogenannter Caster. Bis zu 20 000 Dollar monatlich verdient er durch Werbung auf seinem Kanal KungenTV.

Das Prinzip ist einfach: Möchte man sein Spielen live übertragen, braucht man nur ein Twitch-Konto und ein Streaming-Programm wie zum Beispiel XSplit. Hat man einen passenden Kanalnamen gewählt und ein paar Infos darüber eingegeben, kann es losgehen. Streamer wie Kungen haben auf ihrem Bildschirm allerdings nicht nur das Spiel offen, sondern zusätzlich Musik, ihr Webcam-Video und im Idealfall Werbung eigener Sponsoren. Der Zuschauer soll dadurch unterhalten werden, sodass er so lange wie möglich auf dem Stream bleibt, denn zum Zuschauen benötigt man kein eigenes Konto. Dazu dient auch der eingebaute Chat.

Mit mehr als 45 Millionen Zuschauern pro Monat ist Twitch die bedeutendste Streaming-Plattform für Computerspiele. Twitch überträgt die wichtigsten E-Sports-Meisterschaften und Turniere per Stream – darunter die "League of Legends World Championships", das Dota-2-Turnier "The International" und die schwedische Massen-LAN-Party "DreamHack". Bei Endspielen schauen bis zu 300 000 Fans zu.

Twitch ist außerdem beliebt bei der Community, weil Computerspiele bereits vor ihrer Erscheinung für Zuschauer zugänglich sind. Bekannte Caster erhalten meistens sogenannte "Beta-Keys", mit denen man Spiele vorab testen darf. Hobby-Gamer können sich auf Twitch Tipps für ihre eigenen Spielaktivitäten holen. Taktiken von Profis können im Stream abgeschaut werden.

Als Twitch im Februar 2014 zu Spitzenzeiten rund zwei Prozent des amerikanischen Datenverkehrs erzeugte, wurden die großen Name der Branche auf das in San Francisco ansässige Unternehmen aufmerksam. Seit Mai 2014 hält sich daher hartnäckig das Gerücht, dass Google kurz vor einer Übernahme von Twitch stehe. Rund eine Milliarde Dollar soll Twitch dem Internetriesen wert sein. Dessen Tochterunternehmen Youtube könnte so seine Livestream-Sparte ausbauen. Die Twitch-Community allerdings reagiert wütend auf die Gerüchte und fürchtet, dass es durch Google zu Einschränkungen kommen könnte.

Die Streaming-Plattform findet ihr      unter twitch.tv

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