"Schauen, was gut fürs Kind ist"

ZISCHUP-INTERVIEW mit dem Klinikclown Schraube.  

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Schraube (unten) gehört zum Team der Clown-Doktoren   | Foto: Theo Hofsäss
Schraube (unten) gehört zum Team der Clown-Doktoren Foto: Theo Hofsäss

Jeden Donnerstag ist Dirk Maibauer-Scharpf (49) Clown Schraube. Dann klappert er zusammen mit seinen Clownkollegen die Stationen im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Freiburger Universitätsklinikum ab, um dort schwer kranken Kindern und ihren Eltern ein Lachen zu entlocken. Aber was bedeutet es überhaupt ein Klinikclown zu sein? Und wie bringt man schwerkranke Kinder zum Lachen? Fanny Schmidt und Olivia Scharpf, beide Schülerinnen der Klasse 9c des Rotteckgymnasiums, unterhielten sich mit Maibauer-Scharpf über sein Leben als Clown.

Zischup: Herr Maibauer-Scharpf, wie kann man sich einen Klinikclownbesuch am Krankenbett von einem Kind vorstellen?
Maibauer-Scharpf: Als erstes ziehen wir Clowns uns natürlich um. Danach gehen wir bei den Krankenschwestern auf Station vorbei. Sie geben uns Informationen darüber, welche Krankheit welches Kind hat und auf was wir bei unserem Rundgang unbedingt achten müssen. Erst danach gehen wir die Kinder besuchen. Der Besuch in einem Patientenzimmer dauert immer so ungefähr fünf bis zehn Minuten. Nicht länger.
Zischup: Wie sind Sie an Ihren Job gekommen?
Maibauer-Scharpf: Das hat sich einfach so entwickelt. Ich war früher Jongleur und Artist, also quasi freischaffender Kleinkünstler und hatte immer mal wieder Auftritte vor Publikum. Und weil ich da auch schon als Clown auf der Bühne stand, haben mich die Klinikclowns irgendwann mal angefragt, ob ich mir vorstellen kann, auch als Klinikclown zu arbeiten. Und als dann klar war, dass ich Klinikclown werde, haben sie mich eingelernt, und seitdem gehöre ich zu den Klinikclowns der Universitätsklinik in Freiburg.
Zischup: Machen Sie Ihre Arbeit gerne? Und wenn ja, was genau gefällt Ihnen daran?
Maibauer-Scharpf: Ja, ich mag meine Arbeit als Klinikclown wirklich sehr. Es ist nett zu sehen, wie es den Kindern gefällt, wenn wir einmal in der Woche bei ihnen vorbeischauen und unsere Späße machen.
Zischup: Gibt es auch schwierige Seiten an Ihrem Job?
Maibauer-Scharpf: Naja, man muss halt schauen, was fürs Kind gut ist und was passt. Und man muss immer schauen, wie groß das Zimmer ist, manchmal ist es sehr eng, und man muss sich dann den gegebenen Verhältnissen sehr schnell anpassen können. Außerdem muss man als Klinikclown immer extrem auf die Hygiene achten, damit man keine Krankheit von einem Zimmer ins andere schleppt. Manchmal ist es schon auch schwer etwas zu finden, das in die Situation passt, wenn es den Kindern sehr schlecht geht.
Zischup: Und wie gelingt es Ihnen und Ihren anderen Kollegen, die Kinder trotz ihrer schweren Krankheiten aufzuheitern?
Maibauer-Scharpf:
Ich bin immer mit einem Kollegen unterwegs und da improvisieren wir viel miteinander. Unter anderem arbeiten wir viel mit Situationskomik, und viele Kinder finden es toll, auch mal einen Witz zu erzählen. Dann machen wir einen Witzeaustausch. Außerdem zaubern, jonglieren und musizieren wir auch. Das kommt ganz darauf an, wie alt und in welcher Stimmung die Patienten auf Station sind. Um das einschätzen zu können und lustig zu gestalten, gehen wir Klinikclowns sehr oft auf Seminare. Außerdem proben wir einmal in der Woche.
Zischup: Wie werden die Klinikclowns finanziert?
Maibauer-Scharpf: Unsere Truppe wird rein über Spenden finanziert. Wer will, kann einfach so über die Internetseite von den Klinikclowns spenden, und in den letzten Jahren hat uns die Organisation Round Table gefördert, indem sie das Entenrennen auf der Dreisam veranstaltet hat.

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