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Schnee beschert Schülern längere Ferien

  • dpa

  • Di, 08. Januar 2019
    Panorama

Das Landratsamt Miesbach ruft den Katastrophenfall aus / Baum erschlägt einen 44-Jährigen.

Im bayerischen Traunstein schaufelt ei...eststeckendes Schneeräumfahrzeug frei.  | Foto: dpa
Im bayerischen Traunstein schaufelt ein Mann ein feststeckendes Schneeräumfahrzeug frei. Foto: dpa
MÜNCHEN (dpa). Was viele Bahnfahrer genervt haben dürfte, bedeutet für zahlreiche Schüler verlängerte Ferien: Auch zum Wochenbeginn hat es im Süden Bayerns stark geschneit. Die Schneemassen verursachten am Montag im regionalen Zugverkehr Verspätungen und Ausfälle, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Vielerorts fällt die ganze Woche über die Schule aus. Das Landratsamt Miesbach rief den Katastrophenfall aus, um die unterschiedlichen Einsatzkräfte besser zu koordinieren. In der österreichischen Steiermark wurden Pölstal und Hohentauern zum Katastrophengebiet erklärt.

Die Schulen in den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen nahe München sollen bis Freitag geschlossen bleiben. In einer Mitteilung des Landratsamts Bad Tölz-Wolfratshausen hieß es, wegen des starken Schneefalls sei nicht gewährleistet, dass die Kinder und Jugendlichen sicher die Schulen erreichen. In mehreren Schulen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land soll der Unterricht zumindest auch am Dienstag ausfallen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte an, dass der Schneefall im Alpenraum und südlichen Alpenvorland am Montag zunächst nachlassen werde. Die Lawinengefahr sank in den Allgäuer, den Ammergauer und den Werdenfelser Alpen von der zweithöchsten Stufe 4 auf 3. Auch die Unwetterwarnung wurde aufgehoben. Die Atempause wird jedoch von kurzer Dauer sein: Spätestens in der Nacht zum Mittwoch werde sich der Schneefall im Süden des Freistaats wieder intensivieren, erklärte ein DWD-Meteorologe. "Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor", sagte er.

Das extreme Wetter führte auch zu mehreren Unfällen. Auf der Strecke zwischen Traunstein und Ruhpolding brach am Sonntagabend ein Baum an einem Steilhang unter der Schneelast zusammen und stürzte auf einen Regionalzug. Dabei riss er die Oberleitung herab, wie ein Bahnsprecher sagte. Die sieben Fahrgäste blieben unverletzt.

Nahe dem Gipfel des Blombergs bei Bad Tölz brach der Baumwipfel einer großen Fichte ab und traf einen 44-Jährigen. Er starb noch vor Ort an seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Ebenfalls am Sonntag löste ein 31-Jähriger eine Lawine in einem nicht gesicherten Skigelände abseits der Piste am Brauneck im Voralpenland aus. Die Bergwacht und zwei Skifahrer fanden den Verschütteten und konnten ihn ausgraben, weil eine Skispitze ein kurzes Stück aus dem Schnee ragte.

Im österreichischen Tennengau fand die Bergwacht zwei seit Samstag vermisste Schneeschuhwanderer tot unter einem Lawinenkegel. Das Paar war laut Bergrettern von einer Staublawine erfasst und in einen Graben geschleudert worden.

Ressort: Panorama

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