Schulhaus für Koakoaghin

Stiftung Brücke vernetzt Projekt mit Nähausbildungswerkstatt Ouahigouya .
(BZ). Mitten in der Savanne Burkina Fasos hat Stiftung Brücke in Koakoaghin ein neues Schulhaus errichtet. Damit kann sich die Abschlussklasse der Primarschule auf die weiterführende Schule vorbereiten. Drei junge Frauen, die im 250 Kilometer entfernten Ouahigouya eine ebenfalls von der Stiftung geförderte Schneiderinnenausbildung machen, lieferten Schulrucksäcke und Masken aus eigener Produktion.
Besonders erfreulich ist das Engagement der Eltern, die alle Analphabeten sind. Sie freuen sich, dass ihre Kinder eine Ausbildung erhalten, die auch ihnen eine neue Welt eröffnet. 2019 legten die Eltern auf dem Gelände der Schule ein Feld mit Getreide und Gemüse an, um die vom Staat geforderten Eigenleistungen an Nahrungsmitteln für die Schulkantine zu erwirtschaften.
Dazu kommen einkommenschaffende Maßnahmen für etwa 30 Frauen. Sie wollen mit Aufzucht und Verkauf von Hühnern das Schulgeld und Schulmaterial für ihre Kinder verdienen. Stiftung Brücke ermöglichte ihnen diese Geschäftsidee mit Kleindarlehen von je 50 Euro. So ist aus dem ersten Schulbau im Jahr 2012 ein kleines Dorfentwicklungsprojekt geworden.
Beim Schulgebäude half die ganze Elternschaft mit, zum Beispiel aus Sand und Zement Bausteine herstellen. Die komplizierten oder sicherheitsrelevanten Arbeiten übernahm ein Handwerksbetrieb. Ein Vater engagierte sich so, dass die Firma ihn als auszubildenden Maurer anstellte. Mittlerweile kann er mit dieser Stelle seine Familie ernähren. Die ersten neun Absolventinnen besuchen bereits die weiterführende Schule in Khogo, etwa zwölf Kilometer entfernt. Sie müssen meist bei dort ansässigen Verwandten wohnen, denn es gibt weder Straßen noch öffentliche Verkehrsmittel.
Die Stiftung Brücke wurde 2001 gegründet und hilft Menschen in Armutsregionen, sich selbst dauerhaft aus Armut zu befreien. Alle für die Stiftung tätigen Personen arbeiten ehrenamtlich, Spenden kommen ausschließlich den Betroffenen zugute.