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Schwimmen lernen ist lebenswichtig

  • Elli Siegmund, Klasse Sg8b, GHSE (Emmendingen)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

Durch die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft lernen viele Kinder schwimmen und Erste Hife. Doch die Anzahl der Kinder, die sich sicher im Wasser bewegen können, ist rückläufig. Eine Spurensuche.

Die DLRG bringt Kindern bei, wie man s...e leisten kann, um Menschen zu retten.  | Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Die DLRG bringt Kindern bei, wie man sich im Wasser sicher bewegt und wie man Erste Hilfe leisten kann, um Menschen zu retten. Foto: Hauke-Christian Dittrich (dpa)
Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat es sich seit ihrer Gründung zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Mit über 1.700.000 Mitgliedern und Förderern ist die DLRG die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Die DLRG macht Schwimm- und Rettungsschwimmausbildungen, seit 1950 hat die DLRG bereits über 22,7 Millionen Schwimmprüfungen und fast fünf Millionen Rettungsschwimmer-Prüfungen abgenommen. Die ehrenamtlichen Helfer leisten rund sechs Millionen Stunden freiwillige Arbeit pro Jahr in Deutschland.

Doch was macht man eigentlich genau in der DLRG? Bei unserer Ortsgruppe in Emmendingen ist es so, dass wir im Sommer im Emmendinger Freibad mit unseren Trainern für unsere Abzeichen üben, die wir in dieser Zeit gerade machen. Es gibt immer eine Gruppe mit den kleineren Kindern bis elf Jahren und mit Jugendlichen ab zwölf Jahren. Die Kleineren trainieren meistens für das Bronze-, Silber- oder Gold-Abzeichen und die Jugendlichen für die Rettungsschwimmer-Abzeichen in Bronze, Silber oder Gold. Das heißt, wir schwimmen, tauchen und lernen neue Schwimm- und Tauchtechniken oder auch Sprungtechniken kennen. Wir üben aber natürlich auch, wie man Menschen im Wasser und an Land rettet. Deshalb lernen wir auch sehr viel über Erste Hilfe und üben die Techniken.

Für das Rettungsschwimmer-Abzeichen müssen wir manchmal auch mit Kleidung schwimmen oder uns gegenseitig retten. Mit Kleidung zu schwimmen ist sehr anstrengend, da es einen mit den Klamotten immer nach unten zieht. Deshalb braucht man sehr viel Kraft zum Schwimmen. Doch es ist sehr wichtig, das zu üben, da man im Ernstfall meist seine Kleidung trägt.

In der Freibadsaison muss jeder von unserer DLRG-Gruppe drei bis vier Mal an einem Sonntag zusammen mit den Bademeistern Wache halten. Das heißt, dass wir auf die Besucherinnen und Besucher im Freibad achten und schauen, dass ihnen nichts passiert. Wir helfen also den Bademeistern, da bei ihnen auch oft das Personal fehlt. Wenn es aber dann langsam kalt wird, schwimmen wir natürlich nicht mehr im Freibad. In der Wintersaison machen wir dann entweder Sport oder basteln für den Weihnachtsmarkt, da wir dort immer einen Stand haben. Außerdem bieten wir über das Jahr auch Schwimmkurse für Kinder an.

Wir können in dieser Zeit leider nicht schwimmen gehen, da wir im Moment kein Hallenbad zur Verfügung haben, doch Sport und Basteln macht auch fast immer Spaß. Wenn es in Emmendingen ein Hallenbad gäbe, könnten sicher auch mehr Kinder schwimmen, da man dann nicht nach Denzlingen, Freiburg oder Freiamt fahren müsste. Es haben schließlich auch nicht alle ein Auto.

Deshalb ist die DLRG auch sehr wichtig, denn heute gibt es eine eindeutige Verschlechterung der Schwimmfähigkeit – vor allem bei Kindern. Obwohl schwimmen lebensnotwendig ist, ist etwa jeder dritte Grundschüler Nichtschwimmer. Doch warum ist das so? Ich habe meine Trainerin und Jugendleiterin Manuela Oberle von der DLRG-Ortsgruppe Emmendingen gefragt. Sie sagt: "Meiner Erfahrung nach liegt es an vielen Dingen. Viele Eltern werden immer vorsichtiger und lassen es die Kinder oft gar nicht versuchen. Immer mehr Eltern zeigen den Kindern auch nicht mehr, wie man schwimmt, sondern gehen zum Beispiel nur zum Plantschen ins Schwimmbad. Es gibt aber auch das Problem, dass es zu wenig Schwimmbäder gibt, in denen die Kinder schwimmen könnten, weil es einfach an Personal fehlt. Die Kinder sind heute, meiner Meinung nach, auch viel zu beschäftigt, weil sie viel Mittagsschule und die meisten Kinder heutzutage sehr viele Hobbys haben. Daher ist der Tag dann meistens so vollgestopft, dass sie, wenn sie abends in den Schwimmunterricht kommen, so erschöpft sind, dass sie gar keine Kraft mehr zum Schwimmen haben. Und in einem müden Zustand etwas zu lernen, ist auch nicht einfach."

Außerdem sagte Manuela Oberle auch, dass viele Eltern einfach nicht lange genug dranbleiben würden, wenn das Kind dann mal schwimmen kann. "Am besten ist es, wenn man etwa ein bis zwei Mal in der Woche mit seinem Kind schwimmen geht, dass sich die Schwimmbewegungen festigen können," sagte Oberle. Es gibt so viele Gründe, warum die Kinder heute nicht mehr schwimmen können. Doch diese Gründe sollte es eigentlich nicht geben, denn schwimmen ist lebensnotwendig und jeder Mensch sollte es können.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 28. April 2023: PDF-Version herunterladen

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