Anzug-Eklat bei WM
Skisprung-Skandal: Sperren für norwegische Athleten
Norwegens Skispringer haben bei der WM ihre Anzüge manipuliert. Auch ein Weltmeister ist in die Causa involviert. Jetzt gibt es ein Urteil.
dpa
Sa, 23. Aug 2025, 11:06 Uhr
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Oberhofen (dpa) - Im Manipulationsskandal um Norwegens Skispringer sind die beiden Top-Athleten Marius Lindvik und André Forfang zu einer Sperre von drei Monaten verurteilt worden. Darauf verständigte sich der Weltverband Fis mit seiner Ethikkommission FEC. Die Athleten akzeptierten bereits die Sanktionen. Von einer nachträglichen Disqualifikation, von der Andreas Wellinger als WM-Zweiter von der Normalschanze hinter Lindvik profitiert hätte, ist indes keine Rede.
Von der dreimonatigen Sperre soll die bereits verbüßte Zeit gegebenenfalls abgezogen werden. Lindvik und Forfang waren nach dem WM-Skandal bereits rund drei Wochen suspendiert worden. Außerdem wurden nun Geldstrafen in Höhe von 2000 Schweizer Franken verhängt.
Die Titelkämpfe Ende Februar und Anfang März waren von dem Eklat um manipulierte Anzüge überschattet worden. Auf anonym gefilmten und veröffentlichten Videos war zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. Es wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität beim Flieger in der Luft sorgen soll.
Urteil gegen drei Betreuer noch offen
Noch während der WM wurden drei Betreuer und fünf Springer vorläufig suspendiert. Nach den Untersuchungen des unabhängigen Ethik-Büros - in fünf Monaten wurden 38 Zeugen befragt und 88 Beweisstücke gesichtet - sind von den Sportlern nur noch Weltmeister Lindvik und Team-Olympiasieger Johann André Forfang übriggeblieben. Beide stimmten nun zu, dass sie die nächtlichen Anpassungen hätten prüfen und Fragen dazu stellen sollen. Ihnen wird allerdings kein tatsächliches Wissen um die Manipulationen vorgeworfen.
Offen ist noch, wie bei den Verantwortlichen geurteilt wird. Der norwegische Sender TV2 hatte zuletzt gemeldet, dass gegen die Cheftrainer Magnus Brevig und zwei Assistenten 18-monatige Sperren angestrebt würden.
Lindvik hatte auf der Normalschanze Gold vor Wellinger gewonnen. Außerdem gewannen er und Forfang Medaillen mit dem Team sowie der Mixed-Auswahl.
© dpa-infocom, dpa:250823-930-946422/1