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So ein Wetter…

  • Manuel Otte

  • Fr, 19. Dezember 2008
    Zisch-Texte

Zisch-Kinder aus Oberried erzählen vom Schnee, Blitz, Donner und Sturm

Der Schneemann
Am Samstag wurde ich schlagartig wach. Ich schaute auf den Wecker, es war 8 Uhr und draußen rumpelte es ganz laut. Es war der Schneeräumdienst. Die ganze Nacht hatte es geschneit. Sofort hüpfte ich aus meinem Bett. Ich hatte mich so sehr auf den ersten Schnee gefreut, dass ich sofort aus dem Haus ging und einen großen Schneemann baute. Ins Gesicht bekam er eine Karotte als Nase, einen neuen Kochtopf als Helm, zwei Kohlenstücke als Augen und zuletzt bekam er einen Besen in die Hand gedrückt. Er war mir sehr gut gelungen, mein Schneemann. Ich schaute mich um, aber weit und breit waren keine Leute unterwegs, außer mir und dem Schneeräumer. Da ging ich rein in die Wohnung an unseren schönen, warmen Kachelofen. Das Gewitter
An einem Sommertag waren ich, Papa und Mama am Heuen. Doch dann wurde es dunkel. Papa rief: "Beeilt euch, das Gewitter kommt immer näher." Ich schaute in den Himmel und sah riesige Gewitterwolken heranziehen. Der Ladewagen packte gerade das letzte Heu, als ein Blitz am Himmel über uns zuckte. Wir rannten schnell unters Dach. "Glück gehabt", rief Mama. Ich hörte einen Donner krachen und Mama zuckte zusammen. Auf einmal gab es einen Platzregen. Blitz und Donner wechselten sich ab. Plötzlich machte es "ratsch" und ein Baum stürzte auf den Weg. Mein Papa stöhnte: "Ach du lieber Gott!" Jetzt hagelte es auch noch, und ein zweiter Baum krachte um. So schnell wie das Unwetter kam, hatte es sich auch wieder verzogen. Die brennende Laterne
Als ich ein Kindergartenkind war, bastelte ich meine allererste Laterne. Darin war eine Kerze. Sie wurde am St.-Martins-Umzug angezündet. Auf den Feldern wehte starker Wind. Alle Kinder hatten Mühe, ihre Laternen festzuhalten. Sie flatterten wie bunte Drachen im Wind herum. Es sah so aus, als würden die Laternen tanzen. Da passierte das Unglück: Ein Windstoß erfasste meine Laterne und die Kerze kippte um. Im Nu brannte die Laterne lichterloh. Sie war nicht mehr zu retten. Da musste ich weinen, weil mein Kunstwerk völlig verbrannt war. Meine Eltern trösteten mich. Im nächsten Jahr hatte ich keine Kerze mehr in der Laterne, sondern ein elektrisches Licht.

Ressort: Zisch-Texte

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