Rechenspiele
So kommt der SC Freiburg noch in den Europapokal
Di, 23. April 2024, 11:30 Uhr
SC Freiburg
Der Klassenerhalt ist für den Sportclub seit dem vergangenen Spieltag sicher. Doch viele Fans schauen schon länger eher nach oben in der Tabelle. Wie in dieser Saison ist wieder der Europapokal möglich.
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Warum ist der Klassenerhalt sicher?
Vier Spieltage vor dem Ende der Saison sind noch zwölf Punkte zu vergeben. Auf den Relegationsplatz sind es für den SC aber bereits 13 Punkte Vorsprung. Ein Abstieg ist nicht mehr möglich: Auf den Sportclub wartet die neunte Saison in der Bundesliga in Folge.
Selbst eine Niederlage gegen Mainz hätte daran nichts mehr geändert. Bochum und Union Berlin stecken ebenfalls noch im Tabellenkeller. Es können nicht mehr beide den SC überholen, da sie noch gegeneinander spielen und sich die Punkte wegnehmen. Bereits am Samstag stand der Nichtabstieg also fest.
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Welchen Platz kann der SC noch erreichen?
Durch die Niederlage von Augsburg gegen Frankfurt steht der Sportclub nun auf dem siebten Platz mit 40 Punkten und einer Tordifferenz von -11. In der Theorie könnten die Freiburger nur noch Frankfurt auf Platz 6 einholen. Nach unten ist nur noch ein Abrutschen auf Platz 14 möglich. Mit jedem weiteren Spieltag wird sich diese Spannweite aber stark eingrenzen.
Realistisch für den Sportclub sind also die möglichen europäischen Plätze 6, 7 und 8. Vor dem SC steht Eintracht Frankfurt auf dem sechsten Platz mit fünf Punkten und 17 Toren Vorsprung. Einen Punkt hinter dem Sportclub lauern der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim auf den Plätzen 8 und 9. Sie haben eine um zehn und vier Tore bessere Tordifferenz. Unter diesen vier Teams wird es vermutlich einen Wettkampf um die Plätze 6 bis 8 geben.
Aktuelle Tabellensituation:
Welche Chancen hat der SC?
Im Vergleich zu den Tabellennachbarn hat der Sportclub vermutlich das leichteste Restprogramm. Die Streich-Elf spielt noch gegen die abgeschlagenen Vereine am Tabellenende Köln und Darmstadt. Der Sportclub holte aus den vier Hinspielen sieben Punkte. Frankfurt holte neun Punkte, Augsburg einen Punkt und Hoffenheim vier Punkte.
Eintracht Frankfurt hat das vergleichsweise schwerste Restprogramm: Die SGE muss noch gegen München, Leverkusen und Leipzig ran. Außerdem spielt Frankfurt noch gegen Mönchengladbach. Auch Augsburg muss mit Dortmund, Stuttgart und Leverkusen gegen drei Spitzenteams antreten – und das an den letzten drei Spieltagen. Ansonsten wartet noch Werder Bremen. Hoffenheim spielt noch gegen Leipzig und am letzten Spieltag gegen Bayern, hat ansonsten aber auch die vergleichsweise schwächeren Gegner Bochum und Darmstadt vor sich.
Das SC-Restprogramm
- 31. Spieltag: SC Freiburg – VfL Wolfsburg
(Sa, 27. April, 15:30 Uhr)
- 32. Spieltag: 1. FC Köln – SC Freiburg
(Sa, 4. Mai, 18:30 Uhr)
- 33. Spieltag: SC Freiburg – 1. FC Heidenheim
(Sa, 11. Mai, 15:30 Uhr)
- 34. Spieltag: 1. FC Union Berlin – SC Freiburg
(Sa, 18. Mai, 15:30 Uhr)
Ist schon entschieden, welche Plätze für den Europapokal qualifizieren?
Ob der SC Freiburg in der kommenden Saison im Europapokal spielt, liegt zuallererst an den Leistungen des Sportclubs. Doch welcher Tabellenplatz für einen europäischen Wettbewerb reicht, orientiert sich auch an der Leistung aller deutschen Teams in den Wettbewerben. Deshalb waren die Ergebnisse der Viertelfinals in der vergangenen Woche nicht nur hilfreich für den SC, sondern die Bundesliga allgemein. Alle deutschen Vertreter haben ihre Spiele gewonnen und sind eine Runde weiter.
Warum ist das Abschneiden der drei Teams so wichtig?
Tatsächlich ist noch nicht klar, wie viele europäische Plätze an deutsche Vereine vergeben werden. Grund dafür ist die Reform der UEFA-Wettbewerbe zur kommenden Saison 2024/25. Zwei Ligen bekommen deshalb je einen weiteren Champions-League-Platz. Ermittelt wird das über die Leistungen der jeweiligen Länder – beziehungsweise ihrer Mannschaften – in europäischen Wettbewerben. Aktuell liegt Deutschland in dieser Wertung hinter Italien auf Platz 2. Knapp dahinter steht England. Doch während die drei deutschen Teams allesamt eine Runde weiter sind, schieden gleich vier von fünf englischen Mannschaften in der Viertelfinalrunde aus – zwei davon gegen deutsche Vereine. Auch Frankreich hat noch zwei Teams in den Wettbewerben und könnte theoretisch an Deutschland vorbeiziehen.
Nun reichen bereits zwei Siege von Dortmund, Bayern oder Leverkusen, damit England und Frankreich in der Gesamtwertung nicht mehr an Deutschland vorbeiziehen können. Das wäre auch bei vier Unentschieden der Fall. Insgesamt haben die deutschen Teams hierfür sechs Halbfinalspiele (je drei Hin- und Rückspiele). Aston Villa – der einzig verbliebene englische Club – müsste mindestens ins Finale der Conference League kommen, damit England an Deutschland vorbeizieht. Im Vergleich mit Frankreich hat Dortmund eine Schlüsselrolle: Der BVB spielt im Champions-League-Halbfinale gegen Paris Saint-Germain.
Welche Plätze reichen Freiburg also für Europa?
Sollte sich Deutschland gegen England behaupten können, wonach es nun stark aussieht, gibt’s mehr Plätze für Europa als bisher: Champions League auf den Plätzen 1 bis 5, Europa League auf den Plätzen 6 und 7 sowie Conference League auf Platz 8 – wo sich aktuell der SC befindet. Ansonsten bliebe es beim bisherigen Modus: Champions League auf den Plätzen 1 bis 4, Europa League auf den Plätzen 5 und 6 sowie Conference League auf Platz 7.
Welche Rolle spielt der DFB-Pokal?
Selbst die genannten Tabellenkonstellationen gelten nur unter Vorbehalt. Denn wie in den Vorjahren auch ist ein Platz in der Europa League für den DFB-Pokalsieger reserviert. In den vergangenen Jahren hat sich aber der Pokalsieger meist über die Bundesliga bereits für die Champions League qualifiziert. Der Europa-League-Platz des Pokalsiegers wurde also frei. Für die Europa League waren so in Deutschland der Tabellenfünfte und -sechste qualifiziert.
Nun steht mit Bayer Leverkusen die Überflieger-Mannschaft der bisherigen Saison im DFB-Pokalfinale – dazu mit Kaiserslautern gegen einen Zweitligisten. Leverkusen ist bereits sicher für die Champions League qualifiziert. Würde die Bayer-Elf den Pokal gewinnen, würde der Europa-League-Platz für den Pokalsieger an die Bundesliga fallen. Gelingt jedoch dem abstiegsbedrohten Zweitligisten Kaiserslautern die Überraschung mit dem Gewinn des DFB-Pokals, würden die Pfälzer kommende Saison in der Europa League spielen. Dem SC Freiburg würde somit ein sicher geglaubter Europa-League-Platz in der Liga fehlen.
Entschieden wird das also nicht am letzten Bundesligaspieltag am 18. Mai, sondern eine Woche darauf: Das Pokalfinale findet erst am 25. Mai statt. Danach ist klar, wer für Deutschland im Europapokal spielt.
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