Sommer? Nicht ohne ein hart erkämpftes Ferienlager

Spätestens im Ferienlager fängt der Sommer richtig an - ohne Eltern, mit reihenweise Gleichaltrigen und irgendwo im Süden.  

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Sommer ist nur Sommer, wenn ein Ferienlager winkt. Zumindest solange man zwar nicht mehr mit den Eltern wegfahren will - aber noch nicht alleine wegfahren darf. Und, ganz wichtig: ein Ferienlager muss irgendwo im Süden sein, denn der Strand gehört unbedingt zum gelungenen Ferienlagervergnügen. Und auch das Darum-kämpfen-müssen. Schließlich kostet dieser Urlaubsspaß viel Geld, dazu kommen die typischen Elternbedenken. Und doch geht's eines Tages los. Hauptsache ist natürlich, dass man jetzt zwei oder drei Wochen lang nur unter Jugendlichen ist. Und, dass man endlich im Urlaub machen kann, was man will, ohne dass die Eltern einem sagen, was man alles muss. Zum Beispiel Ausflüge oder Kirchen und Museen besichtigen. Das Ferienlager-Mitmachprogramm heißt Partymachen und Spaß haben. Und: es gibt - fast - nie Langeweile, weil immer irgendwo irgendwas los ist. Frisbee-Wettkämpfe oder Tauchkurse, Beachvolleyball und Badminton. Tagsüber zielt die ferientaugliche "Beschäftigungstherapie" vor allem auf sportliche Angebote. Und die spielen sich natürlich meistens am Strand oder am Pool ab, immer untermalt von den aktuellen Chart-Hits aus den allgegenwärtigen Boxen.

Mit der Dämmerung beginnt das Lagernachtleben - im günstigsten Fall gleich mit einem romantischen Sonnenuntergang über dem Meer. Und natürlich gehören die Ferienlagerpärchen genauso zum Ferienlager wie das Gedränge beim Essen. Damit jeder gepflegt mitschwofen kann, findet sich oft sogar der Tanzkurs im offiziellen Ferienlagerprogramm. Genauso wie die beinahe schon obligatorischen Modenschauen und Karaoke-Events.

Etwas weniger offiziell geht's in den Partynächten abseits am Strand zu. Und wer sich dort mit Alkohol oder Joint erwischen lässt, fliegt denn auch rigoros raus aus dem schönsten Ferienlager. Also bleibt manchem Teilnehmer Jahr für Jahr das Hoffen auf "coole" Betreuer, die diese unerlaubten Schwächen "übersehen". Und egal wie: für wen am Ende alles gestimmt hat, der will wiederkommen, ganz klar. Zumindest so lange, bis es zum ersten Mal alleine Richtung Süden geht.

Magalie Leib, 17 Jahre

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