Am Dienstag

Sondereinsatzkommando bei Großeinsatz in Murg

Martin Köpfer

Von Martin Köpfer

Di, 07. Februar 2023 um 18:47 Uhr

Murg

Ein Mann wehrt sich gegen den Abtransport in die Psychiatrie. Ein Sondereinsatzkommando aus Göppingen wird per Helikopter eingeflogen.

Einen Großeinsatz der Polizei, bei dem auch mehrere Beamte des Sondereinsatzkommandos (SEK) aus Göppingen beteiligt waren, hat es am Dienstagvormittag in Murg gegeben. Ein älterer Mann, der in der Unterkunft für Flüchtlingen und Obdachlose in Murg untergebracht war, sollte aufgrund eines richterlichen Beschlusses in eine Fachklinik für Psychiatrie gebracht werden, berichtet Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage der BZ. Dagegen hat sich der Mann offenbar gewehrt, indem er Gegenstände aus der Wohnung auf die medizinischen Fachleute und die begleitenden Polizisten geworfen hat, die gegen 8 Uhr bei der Unterkunft eingetroffen waren. Parallel dazu hat sich der Mann in der Wohnung verbarrikadiert.

Mit zwei Polizeihubschraubern an den Hochrhein

Die Polizei hat daraufhin die anderen Bewohner aus der Unterkunft geholt und in Sicherheit gebracht. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass der Mann sich und andere bei einem Einsatz gefährden würde, wurden Spezialkräfte SEK aus Göppingen angefordert, die mit zwei Polizeihubschraubern an den Hochrhein gebracht wurden. Diesen gelang es, den Mann zu überwältigen, der danach in die Fachklinik für Psychiatrie in Reichenau gebracht wurde, berichtet Albicker weiter. Diesen Transport hat das DRK übernommen. Das Einsatzende war vor Ort gegen 11.30 Uhr, verletzt wurde niemand bei dem Einsatz.

"Dies sind Spezialkräfte, die auch für solche Situationen speziell ausgebildet sind und auch über Spezialausrüstung verfügen"Mathias Albicker, Polizei-Pressesprecher

Dass Beamte des SEK bei der Vollstreckung einer Zwangseinweisung, angefordert werden, ist durchaus keine Seltenheit, sagt Mathias Albicker auf Nachfrage. Voraussetzung sei, dass der Einsatz zeitlich und taktisch möglich sei, wie dies am Dienstag in Murg der Fall war. So könne das Gefährdungsrisiko für die betroffene Person und die Einsatzkräfte niedrig gehalten werden. "Dies sind Spezialkräfte, die auch für solche Situationen speziell ausgebildet sind und auch über Spezialausrüstung verfügen", so Albicker. Dass zwei Helikopter für den An- und Abflug der Spezialkräfte im Einsatz waren, lässt sich damit erklären, dass neben den SEK-Kräften auch deren Ausrüstung transportiert werden muss.