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Die Geschichte der Schwarzwaldstadt Todtnau

Fr, 13. Juni 2025

Anzeige Todtnau 1025-2025: Historischer Rückblick auf eine bewegte Stadtgeschichte

Auch im Kulturhaus Todtnau mit dem Bürsten- und Nesslermuseum wird Geschichte lebendig FOTO: EDGAR STEINFELDER

Die Geschichte der Schwarzwaldstadt Todtnau seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung vor 1000 Jahren bis heute liest sich überaus spannend.

Vom 22. Juni 1025 stammt die erste urkundliche Erwähnung Todtnaus. Damals bestätigte König Konrad II. (der spätere Kaiser) in einer Urkunde dem Kloster Mutbach die Besitzungen von Todtnau. Durch eine Schenkung im Jahr 1114 war das Kloster St. Blasien in den grundherrschaftlichen Besitz des Todtnauer Tals gekommen. Seit 1125 unterstand der Ort der Gerichtsbarkeit der Zähringer, nach dem Erlöschen des Geschlechts ging das Recht 1218 an die Staufer über.

Unternehmen aus der Region

Nachdem im 13. Jahrhundert die Anzahl der Bevölkerung und der Wohlstand durch den Silberbergbau erheblich gestiegen waren, erhielten die Todtnauer vom Kloster Sankt Blasien anno 1283 die Genehmigung zum Bau einer hölzernen Kapelle, in der ein Priester aus Schönau jeden Samstag eine Messe lesen durfte.

Unternehmen aus der Region

Im Jahr 1288 erteilte dann Abt Heinrich II. von Sankt Blasien gegen die Zahlung von 100 Mark in reinem Silber die Genehmigung, dass Todtnau zur Pfarrei erhoben wurde. Zudem durfte Todtnau eine steinerne Kirche bauen und auch einen Gottesacker anlegen.

Die Unruhen zu Beginn des 14. Jahrhunderts verschonten auch das Obere Wiesental nicht. Abt Ulrich sah sich deshalb im Jahr 1321 veranlasst, alle Beteiligten (weltliche Herren, die Ältesten der beiden Täler und die Klostervertreter) nach Schönau zu einer Versammlung einzuberufen.

Dort wurden die Rechte und Pflichten für Todtnau in einem „Talbrief“ mit 24 Artikeln bestätigt. Durch den Silberbergbau bis Ende des 16. Jahrhunderts kam Todtnau zu Wohlstand und Reichtum.

Im 17. Jahrhundert war die Blütezeit des Silberbergbaus bereits vorbei, und spätestens durch den Dreißigjährigen Krieg verarmten die ehemals reichen Bergleute und mussten ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft bestreiten.

Im Jahr 1809 wurde dann Todtnau durch den Großherzog Karl Friedrich I. von Baden zur Stadt erhoben.

Nach der Revolution von 1848 folgte wieder eine wirtschaftliche Blütezeit und die Einweihung der Schmalspurbahn Zell-Todtnau (das berühmte Todtnauerli) im Jahr 1889 trug dieser Aufwärtsentwicklung der Bürsten-, Papier- und Baumwollindustrie Rechnung. Leider musste das Todtnauerli im Jahre 1968 eingestellt werden.

Eine Katastrophe für die Stadt Todtnau geschah am 19. Juli 1876. Da brach im Dachraum einer Papierfabrik in Todtnau Feuer aus. Rasend schnell verbreitete sich die Feuersbrunst. Fast die gesamte Stadt wurde ein Raub der Flammen. Nur noch die Häuser auf der Kandermatt, im Hinterdorf und jenseits der Wiese wurden verschont. Bereits 1877 wurde ein neuer Stadtplan mit der heutigen katholischen Kirche sowie dem Marktplatz erstellt. Für den aufblühenden Fremdenverkehr wurden 1904 und 1920 die Straßenverbindungen Schönau-Todtnau-Freiburg sowie Schönau-Todtnau-Titisee geschaffen.

Unternehmen aus der Region

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der französischen Besatzungszeit blühte das Wirtschaftsleben nach der Währungsreform im Jahr 1948 wieder auf. Allerdings machte die Industrialisierung den Todtnauer Firmen zu schaffen. Man fusionierte oder verlagerte die Betriebe an andere Standorte.

Ein sportliches Großereignis war 1971, als die Tour de France auf der Etappe von Basel nach Freiburg durch Todtnau rollte. Nach der Verwaltungsreform kam 1972 der Ortsteil Schlechtnau freiwillig zu Todtnau und 1974 folgten die bisher selbständigen Gemeinden Todtnauberg, Muggenbrunn, Aftersteg, Geschwend und Präg-Herrenschwand. Brandenberg-Fahl kam bereits 1939 als Ortsteil zu Todtnau.

Unternehmen aus der Region

Todtnau ist auf Grund seiner Lage am Fuße des Feldbergs das Zentrum des Todtnauer Ferienlandes. Mit seinen Einkaufsmärkten und Einzelhandelsgeschäften sowie Industrie- und Handwerksbetrieben sowie den Dienstleistern ist die Schwarzwaldstadt bestens aufgestellt. Und zudem gibt es in Todtnau ein reges Vereinsleben, wodurch das gesellschaftliche Miteinander gepflegt wird. edi


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