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Benedikt Kreutz e.V. Bad Krozingen: "Träger des medizinischen Fortschritts"

So, 23. November 2025

Anzeige Interview mit Volker Kieber

Das Benedikt Kreutz Rehabilitationszentrum Bad Krozingen    FOTOS: LISA JASAREVIC, GEMEINDE BAD KROZINGEN

Der Benedikt Kreutz Verein (BKeV) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Aus einem kardiologischen Reha-Zentrum entwickelte sich ein europaweit bekanntes Herzzentrum, das Patienten aus Deutschland und ganz Europa behandelt. Im Gespräch erläutert Oberbürgermeister Volker Kieber dessen Bedeutung für den Gesundheitsstandort Bad Krozingen.

Herr Kieber, seit 2014 sind Sie Vorstandsvorsitzender des Benedikt Kreutz Vereins. Wie blicken Sie auf die vergangenen Jahre zurück?
Volker Kieber: Als ich 2014 das Amt übernommen habe, war mir schnell klar, wie wichtig der Verein für Bad Krozingen ist. Der BKeV hat vor 60 Jahren als kardiologisches Reha-Zentrum begonnen und sich über Jahrzehnte zu einem Akutklinikum entwickelt. Unter Professor Rosskam wurde das Haus kontinuierlich ausgebaut, 1986 fand hier sogar die erste Herztransplantation in Baden-Württemberg statt. 

Bis 2012 wurde das Herzzentrum vollständig vom Verein betrieben, bevor die wirtschaftlichen Herausforderungen eine Kooperation mit der Uniklinik Freiburg notwendig machten. Die Gründung der GmbH 2012 war ein großer Schritt: Ein gemeinnütziger Verein und ein Universitätsklinikum gründeten gemeinsam ein privatwirtschaftliches Unternehmen, um die medizinische Spitzenversorgung in Bad Krozingen zu sichern. 

Benedikt Kreutz war Präsident des Deutschen Caritasverbands. Inwiefern prägen seine Werte die Arbeit des Vereins heute noch?
Kieber: Die Grundprinzipien - Pflege, Gesundheit, soziale Verantwortung - leiten den Verein auch heute. Wir fördern die medizinische Versorgung, Rehabilitation, Ausbildung und soziale Projekte, immer mit dem Fokus auf den Menschen. Der Verein unterstützt nicht nur das Herzzentrum, sondern engagiert sich auch in Bildung und Berufsintegration, etwa durch das Zentrum für Beruf und Gesundheit.

Welche Rolle spielte der Verein beim Aufbau des Herzzentrums?
Kieber:
Er war von Anfang an Träger und Treiber des medizinischen Fortschritts in Bad Krozingen. Wir haben die Entwicklung der Rhythmologie Europas vorangetrieben, Herzschrittmacher, Defibrillatoren und Ablationen etabliert und die Klinik für Kinderherzchirurgie in Kooperation mit der Uniklinik aufgebaut. Gleichzeitig haben wir die modernsten Techniken eingeführt, von minimalinvasiven Herzklappen über Katheterverfahren bis hin zu Herzoperationen mit Da-Vinci-Robotern. Ohne den Verein gäbe es diesen Standort in dieser Form nicht.

2012 kam es zur Fusion mit der Uniklinik Freiburg. Was bedeutete das für den Verein und die Klinik?
Kieber:
Die Fusion war ein entscheidender Schritt. Durch die GmbH konnten wir die wirtschaftliche Stabilität sichern, die Spezialisierung auf Herzmedizin vorantreiben und gleichzeitig den Standort Bad Krozingen stärken. Zwei Drittel der Patienten werden hier behandelt - etwa 22.000 pro Jahr. Die Uniklinik übernahm die komplexen Eingriffe, etwa bei multimorbiden Patienten oder in der Kinderherzchirurgie. So konnten wir Forschung, Spitzenmedizin und wirtschaftliche Stabilität verbinden. 

Unternehmen aus der Region

Wie beteiligt sich der BKeV heute noch aktiv am Standort?
Kieber:
Obwohl wir unsere Anteile verkauft haben, bleiben wir eng involviert. Wir unterstützen Neubauprojekte wie die Akademie der Pflege für 250 Schülerinnen und Schüler, ein Ärztewohnheim, die Betriebskita Löwenherz und Forschungsstipendien. Und wir betreiben weiterhin Tochterunternehmen wie das CoreLab für Medizinprodukte-Zertifizierung, die Theresienklinik und das Zentrum für Beruf und Gesundheit. Dabei gilt: Alles, was den Standort stärkt, fördern wir - sei es Ausbildung, Infrastruktur oder Forschung.

Unternehmen aus der Region

Jüngst wurde auch der Verwaltungsrat des BKeV neu gewählt...
Kieber: "
Richtig - wir bleiben trotz des Verkaufs in den zentralen Gremien vertreten. Besonders freue ich mich, dass Landrat Dr. Christian Ante neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde und AOK-Geschäftsführer Christian Schweizer dessen Stellvertreter ist. Ein solches Netzwerk ist enorm wichtig, es gibt dem Standort Stabilität und zeigt das große Vertrauen, das Land und Uniklinik weiterhin in den Verein und in Bad Krozingen setzen." 

Unternehmen aus der Region

Welche Bedeutung hat der Verein für die Region?
Kieber
: "Bad Krozingen hat nur 23.000 Einwohner - und ist dennoch ein Universitätsklinikum-Standort. Das ist selten und eine echte Marke. Durch unsere Arbeit sichern wir nicht nur Spitzenmedizin, sondern auch viele Arbeitsplätze und die Ausbildung junger Fachkräfte. Wir machen die Stadt als Gesundheitsstandort attraktiv und zukunftsfähig."

Volker Kieber
Volker Kieber

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Kieber: "
Ich bin stolz auf die Sicherung des Standorts, die erhaltenen Arbeitsplätze und die Qualität der medizinischen Versorgung. Für die Zukunft möchte ich, dass der BKeV weiterhin Innovation, Fachkräfteförderung und Spitzenmedizin vereint. Wir wollen, dass Bad Krozingen ein Ort bleibt, an dem Patienten die beste Versorgung erhalten und junge Menschen im Gesundheitswesen eine Perspektive haben."


Zur Person: Bad Krozingens Oberbürgermeister Volker Kieber ist zugleich der Vorstandsvorsitzende des Benedikt Kreutz Vereins.


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