Man schrieb das Jahr 1945, Robert Schelb war Arbeiter in der Schraubenfabrik in Falkau. Schon früh hatte er erkannt, dass die Zukunft in der Elektrifizierung liegt. Technikaffin wie er war, gründete er noch 1945 einen Elektrobetrieb in Falkau und war künftig als Elektriker unterwegs, baute Freileitungen und Installationen das Fundament für sein Unternehmen. Gute Dienste leistete ihm dabei sein VW Käfer, mit dem er im Sommer unterwegs war, im Winter ging er mit dem Schlitten auf Tour. Immer an Robert Schelbs Seite war Ehefrau Stefanie, sie hielt den Betrieb am Laufen, wenn ihr Mann unterwegs war. Und mehr noch, einmal wöchentlich fuhr sie mit dem Zug nach Freiburg, um dort Material zu besorgen, für sie eine Selbstverständlichkeit, denn das Geschäft musste weitergehen.
Mit Sohn Hansjörg stand die zweite Generation in den Startlöchern. Nach dessen Ausbildung zum Elektromaschinenbauer sammelte er als Monteur Erfahrungen in der Schweiz, bevor er 1967 den elterlichen Betrieb übernahm, zwei Helfer standen ihm von Anfang an zur Seite.
Einen weiteren Aufschwung nahm das Unternehmen, als Hansjörg Schelb im Jahr 1969 das Hagehus in Falkau erwarb. Das kleine Elektrounternehmen entwickelte sich zu einem modernen Standort mit Werkstatt, Lager und Ladengeschäft. Ein Jahr nach dem Erwerb des Hagehuses besuchte Hansjörg Schelb die Meisterschule in Reutlingen. Während er mit seinen beiden Gesellen Hubert und Erwin Metzger die fachlichen Arbeiten übernahm, hielt Ehefrau Rosemarie Büro und Laden am Laufen und kümmerte sich um die Kinder.
Auch Markus, eines der beiden Kinder von Hansjörg und Rosemarie Schelb, blieb der Familientradition treu. Er absolvierte eine Ausbildung zum Radio und Fernsehtechniker; schnell wurde der Antennenbau sein Fachgebiet. Ab 1988 baute er die SAT-Technik aus, richtete eine kleine Fernsehwerkstatt in den Betrieb ein und übernahm nach und nach mehr Verantwortung, bevor er 1997 den Betrieb offiziell übernahm. Die Übernahme verlief problemlos, denn Markus Schelb war längst die treibende Kraft, auf die sich der Vater gerne verließ.
Nur zwei Jahre später ist in der Geschichte des Familienunternehmens ein weiterer Meilenstein zu verzeichnen: die Übernahme von Elektro Indlekofer in Kappel. Der dortige Laden wurde zunächst beibehalten und Vater Hansjörg, inzwischen im Ruhestand, erklärte sich bereit, dort die Kunden zu betreuen.
Zu den Kunden von Schelb Elektrik gehörte auch ein Holzbauunternehmen, für das Markus Schelb mit seinem Team zwischen und Bodensee Lörrach unterwegs war. Sein Weg führte zudem für ein Projekt nach Italien. Eine weitere Entscheidung hat das Unternehmen geprägt: 1998 wurden die ersten gelben Firmenfahrzeuge angeschafft. Zunächst wurden sie für Postfahrzeuge gehalten, aber schnell wurde klar: „S'isch der Schelb“.
Seit April 2012 hat die Firma nun ihren Sitz in Feldberg-Bärental. In dem neuen Betriebsgebäude, mit dessen Bau im Jahr 2011 begonnen wurde, sind neben Büroräumen auch ein Lager untergebracht. Nicht nur die Übergabe der Firma vom Vater an den Sohn, auch etwas anderes hat sich nicht geändert: Markus Ehefrau Linda unterstützt, wie auch die Frauen der Familie Schelb zuvor, ihren Mann im Hintergrund. Im Zuge der Umfirmierung vom Einzelunternehmen zur GmbH wurde Kevin Föhrenbach,seit seiner Ausbildung im Betrieb, neben Markus Schelb geschäftsführender Gesellschafter.
Eigentlich wäre nach 1967 und 1997 im familiären Turnus im Jahr 2027 die Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation fällig. Aber Markus Schelb denkt noch nicht ans Aufhören. Die Familientradition wird jedoch voraussichtlich fortgesetzt, denn Tochter Emma hat sich inzwischen gegen ein Studium und für eine Ausbildung als Elektrikerin für Energie und Gebäudetechnik entschieden - allerdings in einem anderen Betrieb. Und so ist man zuversichtlich, dass sie später einmal mit Kevin Föhrenbach die Verantwortung übernimmt. Ob in der Region oder darüber hinaus, ob traditionelles Handwerk oder moderne Technik - die Firma Schelb Elektrotechnik GmbH geht ihren Weg. Und auch in Zukunft, mit der nächsten Generation im Blick, wird man erfolgreich Geschichte schreiben, davon sind die Verantwortlichen überzeugt.
