Während Vegetarier und Veganer in der Regel freiwillig auf Fleisch verzichten, zwingt die Unverträglichkeit bestimmter Speisen die Betroffenen zur strikten Vermeidung. Zöliakie ist so eine Unverträglichkeit oder auch Laktose-Intoleranz. Bei Festen sei dies besonders schwierig, wie Daniela Ruta beim Pressegespräch zum Herbstmarkt berichtet.

Daniela Ruta aus Rheinfelden hat zwei Töchter, die von der Autoimmunkrankheit Zöliakie betroffen sind, eine Unverträglichkeit von Gluten, dem Klebereiweiß in Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste. Bei Zöliakie haben die Betroffenen nach dem Essen von glutenhaltigen Speisen Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen bis hin zu Depression. Dabei reichen bei besonders sensiblen Menschen kleinste Mengen aus. Werden beispielsweise im selben Fett wie die eigentlich unproblematischen Pommes auch panierte Chicken-Nuggets frittiert, können die Pommes nicht mehr gegessen werden.
Auch ein Brot auf einem Salat kann man nicht einfach nur entfernen, da selbst kleinste Krümel zu Beschwerden führen. Ein Pizzabäcker, der glutenfreie Pizza anbietet, diese aber im Ofen zusammen mit den anderen Pizzas backt, meint es zwar gut, hilft den Betroffenen aber nicht. Betroffene müssen daher immer nachfragen, was in den Speisen enthalten ist und auch wie und mit was sie zubereitet werden.
Daniela Ruta hat sich aufgrund ihrer familiären Situation gründlich informiert und ist in Offenburg und Stuttgart auf Veranstaltungen gestoßen, die sich des Problems annehmen. Ihr Anliegen, auch beim Herbstfest glutenfreie Speisen anzubieten, fand beim Organisationsteam für den Herbstmarkt ein offenes Ohr.
In der Wallstraße ist daher ein „Markt im Markt“ zum Thema Zöliakie. Das Restaurant Sonne beteiligt sich mit speziellen Crêpes. Es gibt Backwaren aus dem französischen Rixheim, Döner und Lamacun aus Heddesheim und eine Keksdekorierstation für Kinder aus Germering bei München. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft (DZB) hat einen Infostand und bietet Waffeln an. Aus Remchingen gibt es glutenfreie Hausmannskost, unter anderem auch Spätzle. Nicht glutenfrei, dafür vegan sind Jennys Churros, die es ebenfalls in der Wallstraße gibt.
Die Ausrichtung des Schopfheimer Fests, das auch Menschen mit Unverträglichkeiten teilhaben lässt, hat schon Wellen geschlagen, wie Manfred Schnell, Hauptorganisator für Schopfheim Aktiv, berichtete „man wurde schon in Stuttgart auf uns aufmerksam“. Im südlichen Baden-Württemberg ist Schopfheim Vorreiter.
Der Zöliakie-Markt ist ein zusätzliches Angebot des Herbstmarkts, bei dem die Geschäfte der Innenstadt in Schopfheim von 12 bis 17 Uhr geöffnet haben. Etwa 80 bis 90 Teilnehmer machen insgesamt mit.
In den Straßen der Innenstadt und auf dem Marktplatz herrscht buntes Treiben. Es gibt ein großes Angebot für die ganze Familie.
An etwa 40 Verpflegungsständen findet sich ein breites Angebot von herzhaft bis süß. Grillwurst gibt es ebenso wie internationale Spezialitäten. Erstmals dabei sind eritreische Linsengerichte.
mow