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Sponge-Bobs Verwandte

  • Sa, 19. März 2005
    Zisch

     

Viele Menschen kennen den quasselnden Quader, aber sie wissen nicht: Schwämme sind richtige Tiere.

Er ist der beliebteste Schwamm auf der ganzen Welt. Mit ihm würden sogar Kinder putzen: Sponge-Bob. Sponge ist Englisch und heißt Schwamm. Sponge-Bob heißt also nichts anderes als Schwamm-Bob. Egal, ob Sponge oder Schwamm: Der gelbe, löchrige Bob rennt ständig in seiner Wasserwelt durch den Fernseh-Bildschirm, er ist fester Programmteil des Senders Super RTL. Und er ist der lustige Held vieler Kinder.

Doch die meisten Menschen wissen über die wirklichen Schwämme kaum etwas: Sie leben schon seit mehr als 500 Millionen Jahren auf unserer Erde.

Man hielt sie lange Zeit für Pflanzen, weil sie sich nicht bewegen können. Aber es sind richtige Tiere, die genau wie der Mensch schon aus vielen, vielen kleinen Zellen bestehen. Im Gegensatz zu uns haben Schwämme aber noch keine Organe wie Herz, Leber, Magen oder Gehirn. Sponge-Bob macht ja auch nicht den Anschein, als hätte er ein Gehirn. Das einzige, was er zu haben scheint, ist eine furchtbar grelle Stimme.

Es gibt über 5000 verschiedene Schwämme, die alle im Wasser ihr Zuhause haben, die meisten davon im Meer. Einer der bekanntesten ist der Badeschwamm, der im Mittelmeer lebt und vom Menschen schon seit Tausenden von Jahren verwendet wird. Durch viele, viele kleine Poren strömt das Wasser in den Schwamm, der sich auf diesem Weg mit Sauerstoff und Nahrung versorgt. Das verbrauchte Wasser wird über große Öffnungen wieder ausgespuckt. Ein vier Gramm schwerer Schwamm kann 140 Gramm Wasser aufsaugen. In einer Fabel hätte diese Fähigkeit einen Bauern fast das Leben gekostet. Der durchquerte nämlich mit einem mit Salz und einem mit Schwämmen beladenen Esel einen Fluss. Da er keine Ahnung von Schwämmen hatte, setzte er sich auf den Esel, der mit den Schwämmen beladen war. Der Esel, der das Salz trug, konnte den Fluss locker durchschwimmen, da das Salz sich auflöste. Der andere Esel aber hatte Mühe, das Ufer zu erreichen, da sich die Schwämme mit Wasser vollsaugten, und er immer tiefer im Wasser versank.

Die Eigenschaft, eine Flüssigkeit aufzusaugen, ist der Hauptgrund, warum wir Schwämme verwenden. Inzwischen haben Forscher aber herausgefunden, dass viele Schwämme Stoffe in ihrem Körper enthalten, aus denen man in Zukunft vielleicht einmal Medikamente herstellen kann, die Krankheiten zu heilen helfen. Ein Problem ergibt sich aber auch da, denn im Körper eines Schwammes findet man nur klitzekleine Mengen dieser Stoffe. Man muss also sehr viele Schwämme aus dem Wasser holen, was ein Problem werden könnte: Denn viele Schwämme leiden unter der Wasserverschmutzung durch den Menschen.

Wer sich mit einem Badeschwamm wäscht, der benutzt das elastische Skelett des Tieres. Von ihrer Körperform ähneln manche Schwämme runden, dicken Sofakissen, langen Orgelpfeifen oder verzweigten Hirschgeweihen. Sie sehen aber nie aus wie unser allerliebster Sponge-Bob, der mit einem Körper wie ein Ziegelstein eher an ein Stück Schweizer Käse erinnert.

Hans Bahmer

Ressort: Zisch

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 19. März 2005: PDF-Version herunterladen

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