Prozesse
Sprachlehrerin aus Eifersucht erwürgt? Schüler will aussagen
Eifersucht, Streit, ein grausames Ende? Ein früherer Schüler steht vor Gericht, weil er seine Sprachlehrerin getötet haben soll. Wann und wie wird er sich äußern?
dpa
Do, 3. Jul 2025, 11:27 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart (dpa/lsw) - Nach dem Tod einer Sprachlehrerin in Nürtingen (Kreis Esslingen) will sich ein angeklagter früherer Schüler und Partner der Frau zwar zu der Beziehung und den Mordvorwürfen äußern. Er werde aber erst in der kommenden Woche (10. Juli) Angaben zur Sache machen, sagte sein Verteidiger zum Prozessauftakt vor dem Stuttgarter Landgericht.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der 38 Jahre alte Mann die Frau Mitte Oktober 2024 aus Eifersucht in ihrer Wohnung umbrachte. Danach soll er die Leiche der 66-Jährigen in einen Bettdeckenüberzug gewickelt und in den Neckar geworfen haben, um seine Tat zu vertuschen. Bis Ende Juli will die Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts zu einem Urteil kommen.
Mann führte mit Sprachlehrerin eine Beziehung
Nach Angaben der Anklagevertretung lernten sich der Iraner und die Frau vor einem Jahr bei einem Sprachkurs für Asylbewerber in Nürtingen (Kreis Esslingen) kennen. Die Frau leitete ehrenamtlich den Kurs als Lehrerin. Beide hatten laut den Ermittlern eine intime Beziehung, in der der Mann nach Angaben des Staatsanwalts "erheblich eifersüchtig" wurde. Er habe versucht, der Frau den Kontakt zu anderen Männern zu verbieten.
Am Abend der Tat im Oktober 2024 sei es nach einem gemeinsamen Einkauf erneut zu einem Streit gekommen, weil die Frau nicht bereit gewesen sei, ihr selbstbestimmtes Leben aufzugeben. Daraufhin sei sie von dem 38-Jährigen erwürgt worden.
Nach der Tat sei der Mann mit dem Auto seines mutmaßlichen Opfers in die Asylunterkunft gefahren und habe mitten in der Nacht drei Stunden lang im Internet recherchiert, wie die deutsche Polizei nach Straftätern fahnde, sagte der Staatsanwalt. "Anschließend bereitete er seine Flucht vor." Erfolglos: Vier Tage später wurde er in der Unterkunft festgenommen.
Wenn Frauen getötet werden, weil sie Frauen sind
Gewaltverbrechen wie diese vorgeworfene Tat werden auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner.
© dpa-infocom, dpa:250703-930-749910/2