Fußball-Bundesliga
St. Paulis Negativserie immer heftiger: "Tut einfach weh"
Der FC St. Pauli verliert schon wieder und stellt einen Vereins-Negativrekord ein. Der SC Freiburg veredelt einen insbesondere für einen verdienten Spieler emotionalen Nachmittag.
Kristina Puck (dpa)
So, 9. Nov 2025, 17:44 Uhr
Baden-Württemberg
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Freiburg (dpa) - Trainer Alexander Blessin hielt nach der siebten Pleite in Serie noch im Mittelkreis eine energische Ansprache. Danach verschwanden die Spieler des FC St. Pauli mit der Einstellung eines unrühmlichen Vereinsrekords und gesenkten Blicken in die Kabine. "Es tut einfach weh", sagte Louis Oppie, dessen Tor beim 1:2 (0:1) auswärts gegen den SC Freiburg auch nichts half: "Wir können es eigentlich, es ist einfach schade." Eine längere Pleitenserie hat es für die Hamburger in der Fußball-Bundesliga nie gegeben.
Eine gute Woche nach dem erschreckenden 0:4 gegen Borussia Mönchengladbach mussten die Hamburger die Gegentore von Yuito Suzuki (40. Minute) und Maximilian Eggestein (50.) hinnehmen. Und kassierten so den nächsten Rückschlag. Oppies Anschlusstreffer (69.) war für die Gäste zu wenig. "Unglücklich", kommentierte Pauli-Profi Eric Smith. "Wenn wir auswärts zwei Tore kassieren, haben wir nicht den Luxus, noch zu gewinnen."
Mit heftigen Sorgen und in der Abstiegsregion der Tabelle geht der FC St. Pauli in die Länderspielpause, Freiburg belegt Rang zehn. Der Sport-Club gewann am Ehrentag für Kapitän und Ex-Nationalspieler Christian Günter nach zuvor fünf sieglosen Liga-Spielen erstmals seit dem 20. September und dem 3:0 in Bremen wieder.
Emotionaler Nachmittag für früheren Nationalspieler
Beflügelt vom nächsten Europapokal-Erfolg in Nizza konnten die Breisgauer ins Spiel gehen. Zusätzliche Motivation dürfte gewesen sein, dass Günter mit nun 441 Pflichtspieleinsätzen zum alleinigen SC-Rekordspieler vor Andreas Zeyer aufstieg und vor dem Anpfiff dafür geehrt wurde.
Von Sprechchören gefeiert wurde Günter nach einer knappen Stunde ausgewechselt. Den Fans hatte er zuvor reichlich Freigetränke angekündigt. Seine Mannschaft hatte zu dem Zeitpunkt schon die Basis gelegt, ihm den emotionalen Nachmittag zu versüßen.
Das Spielgeschehen hatte sich schnell hauptsächlich in die Hälfte der Gäste verlagert. Gegen die kompakt stehenden Hamburger konnten die Südbadener den vielen Ballbesitz aber erst wenige Minuten vor Ende der ersten Halbzeit in Zählbares ummünzen.
Gäste-Torhüter Vasilj unglücklich
Nach einer Ecke von Niklas Beste drosch Suzuki den Ball volley in die Maschen. Zum ungewollten Vorlagengeber war Gäste-Torhüter Nikola Vasilj geworden, dessen Faustabwehr beim SC-Offensivspieler landete. Mit ihrem siebten Eckball der Partie waren die Badener erfolgreich, zuvor hatten sie aus den Standards zu wenig gemacht. Die Chancen auf die Führung aus dem Spiel heraus hatten Beste (14.) und Suzuki (28.) vergeben.
Die Gäste aus dem Norden konzentrierten sich nach der in dem Maße nicht erwarteten Talfahrt der vergangenen Wochen auf die Defensive. Eigene Torgefahr? Fehlanzeige. Freiburgs Torhüter Noah Atubolu war weitgehend beschäftigungslos. "Wir müssen jetzt nicht über schönen Fußball reden, es geht um die einfachen Dinge", hatte Pauli-Trainer Blessin vor dem Spiel gesagt und eine gewisse "Arschloch-Mentalität" gefordert.
Beste wieder Wegbereiter
Doch kurz nach dem Seitenwechsel war die Defensive beim 0:2 nicht auf dem Posten. Wieder hatte Keeper Vasilj nach vorn zum Freiburger abgewehrt, Eggestein kam aus fünf Metern aber auch freistehend zum Abschluss. Wie beim ersten Tor kam die Hereingabe von Beste.
Gut 20 Minuten vor dem Ende wurde es wie aus dem Nichts und mit der ersten Chance von Pauli dennoch wieder spannend. Oppie vollendete nach einem nachlässigen Defensivverhalten der Freiburger und beendete nach zuvor vier Liga-Spielen ohne einen eigenen Treffer zumindest die Torflaute. Im Schlussspurt verpassten die Gäste nur knapp den Ausgleich.
© dpa-infocom, dpa:251109-930-270265/2