Aufzug am Hauptbahnhof
Stadt muss Entscheidung überdenken
Lothar Spillmann (Freiburg)
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In Zukunft soll es im Freiburger Hauptbahnhof keinen direkten Fahrstuhlzugang mehr von der Bismarckallee zur Tiefpassage geben. Nach jahrelangem Stillstand und ergebnislosen Nachfragen wird der jetzige, defekte Fahrstuhl ohne Vorankündigung ersatzlos "zurückgebaut". Das Motto ist bekannt: Lange nichts tun, dann abreißen.
So spart man Geld für die Instandhaltung. Aber so geht man mit uns nicht um. Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, alte Menschen, Mütter mit Kinderwagen, Fahrgäste mit schwerem Gepäck und Fahrradfahrer sind auf diesen Fahrstuhl angewiesen. Er erspart den zeitraubenden Übergang zur Bahnhofshalle und entlastet den dortigen, kleinen Fahrstuhl. Bei 75.000 Fahrgästen pro Tag mit einem hohen Prozentsatz an potentiellen Benutzern lohnt sich eine solche Investition. Sie ist auch für die zahlreichen Touristen eine Erleichterung. Aber ebenso wie die Deutsche Bahn uns jahrzehntelang einen der unbequemsten Bahnhöfe in Deutschland zugemutet hat, sind wir der Stadt Freiburg schlichtweg egal.
Dabei haben wir Fahrgastrechte: Der sichere, barrierefreie, bequeme und zuverlässige Zugang zu den Zügen gehört dazu, auch wenn die Stadt dafür verantwortlich ist. Der Hinweis, der Fahrstuhl sei oft defekt gewesen, ist kein Grund für den Abriss, sondern ein Anlass für die Erneuerung, so wie bei der Stadtbahnbrücke.
Der weitere Hinweis, es habe keine Beschwerden gegeben, ist unwahr. Ich selbst habe im Rathaus zweimal interveniert, aber niemand wusste – oder wollte wissen – wer zuständig ist.
Ich bitte dringend darum, dass die Stadt ihre Entscheidung überdenkt und ihrer Verpflichtung zur Rücksicht auf den Bürger nachkommt. "Bürgernah", die häufig benutzte Werbung vor der Wahl, ist der jetzt vollzogene Rückbau nicht. Das Gegenteil ist der Fall.
Lothar Spillmann, Freiburg