Waldpflege
Mit Mulcharbeiten sollen die Waldwege in Lörrach sichern
Mulcharbeiten im Lörracher Stadtwald sollen mehr sein als nur Pflege. Sie verhindern Erosion, sichern Wege und erhalten die Artenvielfalt. Der Zeitpunkt der Arbeiten liegt bewusst im späten Frühjahr.
Mi, 18. Jun 2025, 8:00 Uhr
Lörrach
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Im Stadtwald von Lörrach werden derzeit Mulcharbeiten entlang der Waldwege durchgeführt. Diese regelmäßig stattfindenden Pflegemaßnahmen haben bei einigen Waldbesucherinnen und Waldbesuchern Fragen zur Notwendigkeit und zum Zeitpunkt der Arbeiten aufgeworfen. Die Forstverwaltung der Stadt Lörrach informiert deshalb in einer Pressemitteilung über die fachlichen Hintergründe und Ziele dieser Maßnahmen.
Das Mulchen entlang der Wege diene nicht einer ästhetischen "Aufräumaktion", sondern erfülle zentrale Aufgaben im Bereich der nachhaltigen Wald- und Wegeunterhaltung, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Waldwege seien von großer Bedeutung, sei es für die forstliche Bewirtschaftung, für Rettungsdienste und Feuerwehren oder für die zahlreichen Erholungssuchenden, die den Wald regelmäßig besuchen. Um die Wege langfristig stabil und sicher zu halten, müssten ihre Bankette, Böschungen und Entwässerungseinrichtungen regelmäßig gepflegt werden.
Ohne Mulcharbeiten würden Sträucher und krautige Pflanzen die Gräben zuwachsen und den Wasserabfluss behindern. Dies könne zu ausgewaschenen Wegen, Schlaglöchern, Erosion und teuren Schäden an der Infrastruktur führen.
Mulcharbeiten sichern Verkehrssicherheit und verhindern Schäden
Mulchen trage wesentlich zur Verkehrssicherheit bei, so die Stadtverwaltung. An unübersichtlichen Stellen wie Kurven oder Kreuzungen könne eine dichte Vegetation die Sicht stark einschränken – sowohl für forstliche Maschinen als auch für Fußgänger, Radfahrende oder Reitende. Durch die gezielte Pflege würden Sichtachsen freigehalten und Unfälle vermieden.
Auch aus naturschutzfachlicher Sicht ist das Mulchen laut der Mitteilung sinnvoll: Ein einmaliges jährliches Mulchen der Wegsäume fördere krautige Pflanzenarten und senke das Aufkommen von Gehölzen. Das erhöhe die Artenvielfalt, da viele offene, blütenreiche Säume als Lebensraum für Insekten und andere Tiere erhalten blieben. Würden die Wegränder hingegen verbuschen oder vollständig zuwachsen, gingen diese wichtigen Strukturen verloren.
Forstverwaltung setzt auf Rücksichtnahme und Biodiversität
Gemulcht werde mit Rücksichtnahme auf Flora und Fauna, so die Stadtverwaltung. So blieben Flächen ungemulcht, um dort Rückzugsräume für Kleintiere, Insekten und Vögel zu schaffen, die sich zudem in den direkt benachbarten Wald zurückziehen könnten. Diese mosaikartige Bearbeitung fördere die Biodiversität und erhalte unterschiedliche Entwicklungsstadien der Vegetation. Der Zeitpunkt sei bewusst gewählt: Im späten Frühjahr hätten viele Pflanzen ihre Blütezeit abgeschlossen, konnten sich aussamen und Insekten mit Nektar und Pollen versorgen. Gleichzeitig beginne nun das rasche Höhenwachstum, das Gräben und Sichtachsen bald überwuchern würde.