Renaturierung

Fische können den Fluss Wiese bei Steinen nun wieder durchwandern

Der Fluss Wiese ist bei Steinen wieder ein Stück natürlicher geworden. Drei Wochen dauerten die Arbeiten für die ökologische Aufwertung.  

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Raubäume am unverbauten Ufer als Habitatraum  | Foto: RP Freiburg
Raubäume am unverbauten Ufer als Habitatraum Foto: RP Freiburg

An der Wiese bei Steinen-Höllstein hat der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) weitere 300 Meter ökologisch aufgewertet. Damit setzt das RP die Europäischen Wasserrahmenrichtlinien ein weiteres Stück um, schreibt die Behörde in einer Mitteilung. Die Arbeiten dauerten drei Wochen. Nun ist die Wiese nun auch in diesem oberhalb von Steinen liegenden Bereich für Fische und andere Lebewesen durchwanderbar.

Der Schwerpunkt der Arbeiten lag darin, die Wanderungshindernisse, die seit der Begradigung der Wiese im 19. Jahrhundert durch Tulla das Fortkommen von Lebewesen einschränkten, zu entfernen und umzubauen. Hauptsächlich erfolgte dies durch die wechselseitige Öffnung der Schwellen. An die geöffneten Bereiche wurden mit Steinriegeln durchsteigbare Fischpässe angeordnet. Diese stabilisieren gleichzeitig die verbleibenden Schwellenbereiche. Der Großteil der Schwellen blieb dabei erhalten. Diese Methode sei zeit- und kostensparend. Um den Umbau möglichst schonend für Gewässer und Lebewesen umzusetzen, wurden für die Arbeiten ein Schreitbagger eingesetzt.

Zu wenig Tiefwasserbereiche, Laichplätze und Unterstände

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Umbauarbeiten war die ökologische Aufwertung des Gewässers. Das vormals triste und gleichförmige Gewässerbett bot keine idealen Lebensbedingungen für die Flussbewohner. So fehlte es vor allem an Tiefwasserbereichen, Laichplätzen und Unterständen. Dem wurde Abhilfe geschaffen, indem sogenannte Totholz- und Steinstrukturen eingebaut wurden. Pfahl- oder Steinriegel lenken hierbei das Wasser zukünftig im Flussbett so, dass sich Niedrigwassergerinne und Tiefwasserbereiche ausbilden können. Besonders bei den immer häufiger auftretenden Trockenwetterphasen gewinnen diese Bereiche an Bedeutung. Durch Auswaschen erfolgen Geschiebeumlagerungen im Flussbett. Die dabei entstehenden Kiesbänke werden mit sauerstoffreichem Wasser überströmt und bieten ideale Laichmöglichkeiten für Fische.

Zusätzlich wurden Fichtenwipfel und Wurzelstöcke als sichere und beschattete Rückzugsräume eingebaut. Das Uferpflaster wurde in verschiedenen Abschnitten entfernt, um eine bessere Wasser- und Landverzahnung in der Wasserwechselzone zu schaffen. Zum Schutz vor Hochwasser wurden in diesen Bereichen Fichtenwipfel und Holzpfähle eingepflanzt. Die Gesamtkosten liegen laut RP bei rund 100.000 Euro.

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