Zischup-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015

Suchtmittel Handy

Kerem Kulu ist einer von drei Gewinnern des Zischup-Schreibwettbewerbes. Sein Text ist kurz, hat es aber in sich, denn er beschreibt mit klaren Worten, wie uns allmählich die Fähigkeit abhanden kommt, mit unserem Gegenüber zu kommunizieren. Schuld daran ist das Smartphone.  

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Habt ihr das schon mal gehört? Ein Wort für den Drang und die Sucht, ständig auf sein Smartphone schauen zu müssen, selbst wenn dein Freund oder deine Freundin direkt neben dir liegt. Was für eine Dummheit! Gleich danach eine Zigarette? Ich bitte euch, wer raucht heute denn noch. Als Ersatz gibt es doch schon das neue Suchtmittel: die Smartphones.

Ein Blick aufs Handy ist für manche so befriedigend wie Nikotin. Ein junger Australier namens Alex Haigh hat genug davon und startete eine Gegenkampagne gegen die Jugendlichen, die den ganzen Tag auf ihre Handys starren und lieber etwas auf Twitter posten, anstatt mit dem Gegenüber zu kommunizieren. Auf seiner Seite stopphubbing.com kann man das nachlesen und sich gleichzeitig schlau darüber machen, dass 87 Prozent der Teenager lieber an ihren Handys chatten, anstatt mit ihren Freunden im Café zu sitzen und sich zu unterhalten.

Meine Meinung zu diesem Thema: Wer ständig nur an sich denkt, ist einsam. Wer alle zehn Minuten irgendjemandem mitteilen muss, dass er noch atmet, ist einsam. Wer sich von der realen Welt abschaltet und sehr viel schreibt, ist einsam. Und wer kein Smartphone besitzt, hat womöglich Tiere. Und ist auch einsam. Und so beklage ich die Vereinsamung dieser Jugend, während ich diese Zeilen hier schreibe.

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