Interview
Ausstellung "Menschen im Krieg" - was sagen die Macher?

BZ-INTERVIEW mit Laëtitia Brasseur-Wild und Rainer Brüning, die die deutsch-französische Wanderausstellung "Menschen im Krieg" erarbeitet haben.
KARLSRUHE. Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg begann, war das Elsass umkämpftes Gebiet. Eine deutsch-französische Wanderausstellung mit dem Titel "Menschen im Krieg/Vivre en temps de guerre", die parallel an mehreren Stationen in Baden und im Elsass zu sehen ist, arbeitet nun erstmals die Geschichte des Ersten Weltkriegs beiderseits des Oberrheins an 32 Einzelschicksalen auf. Bärbel Nückles sprach mit den Kuratoren Laëtitia Brasseur-Wild und Rainer Brüning.
Brasseur-Wild: Wir erklären von Anfang an, dass die elsässischen Soldaten damals keineswegs Zwangseingezogene wie im Zweiten Weltkrieg waren, sondern deutsche Soldaten wie alle anderen. Natürlich hat sich 1918 für die Elsässer alles verändert. Analog zur Annexion Elsass-Lothringens während des Zweiten Weltkriegs gibt es jedoch die irrige Meinung, der Großteil der Elsässer sei auch im Ersten Weltkrieg von den Deutschen zum Kriegsdienst gezwungen worden.
Brüning: Interessanterweise ist der Erste Weltkrieg für deutsche Betrachter überhaupt kein Thema der ...