Tauschrausch

Die verschiedenen Rückseiten der Euros verführen zum Sammeln.  

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Schwäne, die über eine Seenlandschaft fliegen, Bilder von Königen und Königinnen, uralte Siegel. Felix, Florian, Elisa, Roman und Ingrid finden, dass die Euro-Münzen aus den anderen Ländern viel schöner sind als die deutschen Münzen. Sie müssen es wissen, denn in ihren Sammelordnern haben sie den Vergleich. Darin bieten vorgestanzte Löcher oder kleine Folientaschen Platz für die Euros aus allen Ländern, in denen man seit dem 1. Januar 2002 mit der neuen Währung bezahlen kann.

Die fünf Freunde aus Freiburg-St. Georgen sind mit ihrem Hobby nicht allein, denn Euros sammeln ist gerade ziemlich "in". Wie kommt man denn auf die Idee, ausländische Geldstücke zu sammeln? "Mit den französischen Münzen hat's bei mir angefangen", erzählt Felix. "Frankreich ist ja nicht weit. Da hat man schnell solche Münzen als Rückgeld gekriegt." Auch Roman hatte zuerst die französischen Münzen zusammen, dann die italienischen, die niederländischen, österreichischen und finnischen Münzen. Im Sammeln haben die Freunde Erfahrung: Felix hatte zuvor Fußballbilder zusammengetragen, Ingrid und Roman Diddle-Sachen, Roman Pokémon-Bilder.

"Das Münzensammeln ist aber was ganz anderes", meint Ingrid. Die Kinder bitten ihre Eltern, beim Einkaufen mit Scheinen zu bezahlen, um möglichst viele Münzen als Rückgeld zu bekommen. Ist eine begehrte Münze dabei, wird mit dem Taschengeld getauscht. Und dann beginnt das Feilschen untereinander. So füllen sich nach und nach die Ordner. Tut es ihnen nicht Leid, das viele gesammelte Geld nicht ausgeben zu können? "Nein, es ist einfach schön, die Reihen anzuschauen. Und es ist spannend", sagt Felix. Wenn er einmal knapp bei Kasse wäre, würde er höchstens die deutschen oder französischen Münzen aus dem Album herausnehmen. "Denn die krieg ich schnell wieder zusammen", sagt er.

Elisa ist ganz stolz. Sie hat zuletzt das irische Fünf-Cent-Stück und das 20-Cent-Stück ergattern können. Die Iren prägen Harfen auf die Rückseite ihrer Münzen. Die Serien aus Österreich, Spanien, Frankreich und Italien hat sie schon vollständig. Und von den niederländischen fehlt der fleißigen Sammlerin nur noch das Ein-Cent-Stück. Sie sammelt die Münzen, weil die verschiedenen Prägebilder sie interessieren. Am allerschönsten findet sie die portugiesischen. Sie tragen ein Siegel aus dem Jahr 1143.

Roman gefallen die finnischen Münzen am besten. Davon hat er alle. Das Ein-Euro-Stück zeigt zwei Schwäne über einer Seenlandschaft. Seine Mutter hat ihm ein Wörterbuch gekauft, denn im Herbst will er in einem Sprachkurs Finnisch lernen. Im nächsten Jahr wird sein Vater mit ihm nach Finnland reisen.

Felix wird von allen beneidet. Denn in seinem Album fehlen nur noch neun Münzen. Die ganz seltenen Serien aus dem Vatikan, San Marino und Monaco sind da aber nicht mit ein- gerechnet. "Mein Vater ist beruflich viel unterwegs und bringt das Geld aus anderen Ländern mit", erzählt Felix. Er hat sogar ein Zwei-Euro-Stück aus Monaco. Würde man alle Euros von dort in einer Münzhandlung kaufen, müsste man 400 Euro bezahlen, so begehrt sind die Geldstücke bei Sammlern. Falls euch die Sammellust gepackt hat, mitmachen ist ganz einfach: Ihr müsst jedes Geldstück, das ihr in die Hand bekommt, sehr genau anschauen. Dann habt ihr schon bald eine hübsche Auswahl verschiedener Euros beisammen. Und vielleicht gibt es ja zum Geburtstag das passende Album dazu.

Silvia Faller

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