Theater
"Der Jude von Konstanz" ist derzeit am Bodensee zu sehen

Stefan Otteni reanimiert in Konstanz Wilhelm von Scholz’ Trauerspiel "Der Jude von Konstanz".
Dass Wilhelm von Scholz, Sohn des letzten preußischen Finanzministers und Dichter mit langjährigem Aufenthalt in Konstanz, sich den Nationalsozialisten an den Hals geworfen hat, ist aktenkundig. Ein Mann mit seinem Geltungsdrang wollte auch im Tausendjährigen Reich seine Rolle spielen. Die zwölf Jahre, während derer sich von Scholz auch von seinem früheren Werk – namentlich dem keineswegs antisemitischen Trauerspiel "Der Jude von Konstanz" (1905) distanzierte – warfen im Nachhinein einen so großen Schatten auf den Lyriker, Dramatiker und Akademiepräsidenten (in der Weimarer Republik), dass sich die Stadt am Bodensee des Gedenkens an ihren Wahl- und beinahe Ehrenbürger entledigen wollte, indem am Ende sogar die Grabstätte der Familie eingeebnet werden sollte.
Die Wiederaufführung des "Juden von Konstanz" – ...
Die Wiederaufführung des "Juden von Konstanz" – ...