Krisenvorbereitung für den Blackout

Tipps bei Stromausfällen: Wie man sich vorbereiten kann

Mehrere Stromausfälle hat es zuletzt im Freiburger Umland und in Teilen der Stadt selbst gegeben. Was kann man tun, um sich vorzubereiten? Kreisbrandmeister Mike Hengstler gibt Tipps.  

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Um für einen Stromausfall gut vorbereitet zu sein, sollte man Lichtquellen wie Taschenlampen, LED-Lampen, Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge im Haushalt haben. Foto: Valentyn Volkov

Was sollte man zuhause haben, um bei einem Stromausfall das Nötigste tun zu können?

Um bei einem Stromausfall gut vorbereitet zu sein, sollte man eine Grundausstattung im Haushalt haben. Dazu gehören laut Mike Hengstler, Kreisbrandmeister im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Lichtquellen wie Taschenlampen, LED-Lampen, Kerzen und Streichhölzer oder Feuerzeuge. Ein Vorrat an haltbaren Lebensmitteln und Trinkwasser für mindestens zwei bis drei Tage ist ebenfalls wichtig. Für Wärme sorgen Decken, Schlafsäcke, warme Kleidung und gegebenenfalls alternative Heizquellen, die für den Innenraum geeignet sind. Zur Kommunikation und Information sind ein Kurbel- oder batteriebetriebenes Radio sowie geladene Powerbanks hilfreich. Hygieneartikel wie Feuchttücher, Müllbeutel und Desinfektionsmittel sollten ebenfalls bereitstehen. Eine umfassende Checkliste zur persönlichen Notfallvorsorge stellt außerdem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereit. Dort wird sogar ein Vorrat an Lebensmitteln für zehn Tage empfohlen, sollten Katastrophen wie Hochwasser, Stromausfall oder Sturm geschehen. Kleinere Mahlzeiten könnten auf einem Campingkocher zubereitet werden. Grills solle man nur mit äußerster Vorsicht nutzen - nicht in der Wohnung oder im Haus, heißt es beim BBK.

Was sollte man tun, wenn der Strom ausfällt?

Bei einem Stromausfall ist es laut Hengstler wichtig, Ruhe zu bewahren und Nachbarn zu informieren, insbesondere hilfsbedürftige Menschen. Elektrische Geräte sollten ausgeschaltet werden, um Schäden bei plötzlichem Wiederanlauf zu vermeiden. Informationen können über ein Kurbelradio oder Batterieradio eingeholt werden. Kühlgeräte sollten möglichst geschlossen gehalten werden, da die Kühlung so dann für einige Stunden erhalten bleibt. Bei einem Stromausfall halte sich die Kühlkette wie folgt: Ein Kühlschrank bleibt etwa vier bis sechs Stunden kühl, während eine Tiefkühltruhe, sofern geschlossen, etwa 24 Stunden die Temperatur halten kann.

Ist ein Stromgenerator zuhause sinnvoll?

Ein Stromgenerator sei nur bedingt sinnvoll, sagt der Kreisbrandmeister. Mobile Generatoren müssen sachgerecht betrieben und regelmäßig gewartet werden. Sie sind oft laut und können bei falscher Nutzung gefährlich sein, zum Beispiel durch die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung. Daher seien sie eher für geübte Anwender geeignet und für Privathaushalte nur eingeschränkt zu empfehlen.

Wie kann man Hilfe holen, wenn Strom und damit oft auch das Handynetz ausfallen?

In Baden-Württemberg greifen bei einem Stromausfall die kommunalen Notfallkonzepte. Alle Gemeinden sind verpflichtet, sich auf solche Szenarien vorzubereiten und Notfalltreffpunkte einzurichten, erklärt Hengstler vom Landratsamt. Diese dienen als Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger, wenn Telefon- und Mobilfunkverbindungen unterbrochen sind. Das Land Baden-Württemberg stellt ein Ausstattungspaket zur Verfügung, das Notstromversorgung, Funktechnik und Informationsmaterial umfasst.

Über Ort und Öffnungszeiten informieren die jeweiligen Gemeinden, und dort kann auch Hilfe angefordert werden. So wurde es auch kürzlich etwa in Kirchzarten und Merzhausen gehandhabt, wo Strom für einige Stunden ausgefallen war. Die Feuerwehren waren an zentralen Plätzen, um etwaige Notfälle entgegenzunehmen oder stellten ihre Gerätehäuser als Notfalltreffpunkte zur Verfügung.

Bei einem Stromausfall sind Powerbanks...andy und Co. mit Energie zu versorgen.  | Foto: gradt  (stock.adobe.com)
Bei einem Stromausfall sind Powerbanks ein gutes Mittel, um die wichtigsten Geräte wie Handy und Co. mit Energie zu versorgen. Foto: gradt  (stock.adobe.com)

Damit man überhaupt Hilfe rufen könnte, müssen natürlich auch die Geräte funktionieren. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt daher, immer zu schauen, dass die Akkus an Computern, Mobiltelefonen, Telefonen geladen sind.

Wem sollte man bei einem Stromausfall Hilfe anbieten?

Es ist wichtig, Nachbarn, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen Hilfe anzubieten. Gegenseitige Unterstützung ist in solchen Situationen besonders wichtig.

Was sollte man bei einem Stromausfall vermeiden?

Man sollte kein offenes Feuer, das während eines Stromausfalls womöglich als Lichtquelle dient – und natürlich grundsätzlich – unbeaufsichtigt lassen und keine Generatoren oder Grills in geschlossenen Räumen betreiben. Leitungswasser sei in der Regel weiterhin trinkbar, auch bei einem Stromausfall, erklärt Kreisbrandmeister Mike Hengstler. Im Zweifel informiere der Wasserversorger über Einschränkungen.

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