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Zischup-Interview mit Bäcker Joachim Hauser

"Traurig, dass immer mehr Fabrikware gekauft wird"

  • Mara Isele, Klasse 9e, Martin-Schongauer-Gymnasium & Breisach

  • Mo, 15. August 2016, 13:37 Uhr
    Schülertexte

Die Schülerin Mara Isele aus der Klasse 9e des Martin-Schongauer-Gymnasiums in Breisach besuchte den Bäcker Joachim Hauser, der in Ihringen eine Bäckerei besitzt.

Lecker Brezeln gibt es beim Bäcker!  | Foto: Michael Bamberger
Lecker Brezeln gibt es beim Bäcker! Foto: Michael Bamberger
Zischup: Wie kamen sie zum Beruf des Bäckers?
Hauser: Mein Vater hat diesen Beruf schon ausgeübt, und der Beruf hat mich interessiert.
Zischup: Ist es schwierig, sich den Schlafrhythmus eines Bäckers anzutrainieren?
Hauser: Ja, das muss man können. Es ist schwierig, denn am Abend möchte man ausgehen, aber morgens muss man früh aufstehen. Der normale Rhythmus ist durcheinander gebracht, und das kann nicht jeder.
Zischup: Ist es aufgrund der Arbeitszeiten schwierig, soziale Kontakte zu pflegen?
Hauser: Schon, denn die meisten haben einen normalen Arbeitsrhythmus und normale Arbeitszeiten. Diese Leute können abends weggehen, aber ich muss zu Hause bleiben, da ich schon bald wieder vorschlafen muss. Auch die Partnerschaft ist schwierig, denn man kann mit der Partnerin nicht immer abends ausgehen.


Zischup: Wie viel Kilogramm Teig verarbeiten Sie ungefähr in einer Nacht?
Hauser: Das ist schwer zu sagen. Je nachdem, ob noch etwas bestellt wurde, können die Zahlen variieren. Ich denke, dass es ungefähr zwischen 100 und 150 Kilogramm sind.
Zischup: Was backen Sie am liebsten?
Hauser: Am liebsten backe ich Brezeln und Hefezöpfe.
Zischup: Haben Sie schon einmal Salz und Zucker verwechselt?
Hauser: Nein, das ist mir noch nie passiert. Aber ich habe schon Salz und Hefe vergessen.
Zischup: Was war das größte Gebäck, das Sie je gebacken haben?
Hauser: Ich habe schon ein Fahrrad, eine Frau und einen Mann mit allem, was dazu gehört, gebacken.

Zischup: Wie stehen Sie zum Sterben der Kleinbäckereien?
Hauser: Das ist traurig. Ein trauriges Zeichen, dass immer mehr Fabrik- und Supermarktware gekauft wird, obwohl die Bäcker sich solche Mühe geben. Es wird immer schlimmer, denn die kleinen Bäckereien schließen und es gibt immer mehr Großbäckereien.
Zischup: Würden Sie trotz allem den Beruf des Bäckers noch einmal erlernen?
Hauser: Ja, denn der Beruf macht mir Spaß, ich stehe gerne früh auf und ich finde es jeden Morgen toll zu sehen, was ich hergestellt habe.

Ressort: Schülertexte

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