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Zischup-Interview

"Trotz Kriegszeiten hatte ich eine schöne Kindheit"

  • Julian Paul, Klasse 9a, Marie-Curie-Gymnasium (Kirchzarten)

  • Fr, 28. April 2023
    Schülertexte

     

Johann Peter Goldschmidt ist 91 Jahre alt. Sein Enkel, Julian Paul, hat ihn über seine Kindheit befragt. .

Johann Peter Goldschmidt  | Foto: Privat
Johann Peter Goldschmidt Foto: Privat
Zischup: Vor 90 Jahren war in Deutschland ja so einiges anders. Heutzutage hat die Jugend viel Freizeit, auch wenn die Schule irgendwann ziemlich zeitintensiv wird. Glaubst du, dass man vor 90 Jahren eher mehr oder weniger Freizeit hatte?
Goldschmidt: Ich bin auf einem Hof aufgewachsen und mit sieben Jahren in die Schule gekommen. Bei uns war es so, dass man relativ früh auf dem Hof mitgearbeitet hat. Dadurch war die Freizeit eher eingeschränkt. Ich würde sagen, dass die Freizeit, wenn man auf dem Hof aufgewachsen ist, weniger war.
Zischup:
Denkst du, dass die heutige Art und Weise wie Kinder aufwachsen, angenehmer für die Kinder ist?
Goldschmidt:
Ich bin im Krieg aufgewachsen und die Zeit war nicht angenehm. Ich denke also ja.
Zischup:
Wie war euer Familienleben? Goldschmidt: Schön. Ich bin mit zwölf Geschwistern aufgewachsen und ich hatte trotz allen schlechten Dingen zu dieser Zeit eine schöne Jugend.
Zischup:
Ich habe ja bereits gefragt, ob es heutzutage angenehmer für die Jugend ist, aber glaubst du, dass die heutige Jugend verhätschelt wird und das für das spätere Leben von Nachteil sein wird? Goldschmidt: Ja, mit der Begründung dass wir damals die Zeit mit der Familie mehr genutzt haben. Man konnte zu dieser Zeit nicht jeden Sommer in den Urlaub und hatte nicht viel Geld, aber man hat viel mehr Zeit mit der Familie verbracht. Ich würde nicht verhätschelt sagen, aber es wird den Kindern heute fast alles geboten. Das finde ich auch gut, aber man sollte in der Jugend auch lernen dass man später nicht einfach alles bekommt.
Zischup:
Würdest du deine Jugend mit einer Kindheit heute tauschen wollen?
Goldschmidt:
Nein. Ich hatte eine schöne Jugend. Es war damals einfach anders, aber trotzdem hatte ich eine glückliche Jugend.
Zischup:
Heute haben Kinder deutlich mehr Schule als früher. Dafür haben sie mehr Geld und Freiheiten. Glaubst du die Entwicklung der Kindheit heute ist positiv?

Goldschmidt: Nein. Früher hat die Jugend die Zeit mehr miteinander verbracht. Stattdessen sind heute viele Jugendliche fast nur an Handys. Dennoch ist es gut, dass es heute noch mehr Bildung gibt.
Zischup:
Hast du noch etwas hinzuzufügen?
Goldschmidt: Trotz Kriegszeiten konnte man damals eine schöne Kindheit haben, und auch wenn wir nicht so viel Geld hatten, bin ich zufrieden mit meiner Jugend.

Ressort: Schülertexte

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