Costa Rica
Tukan kriegt Schnabel-Prothese aus 3D-Drucker
In Costa Rica soll einem verletzten Tukan mit einer ungewöhnlichen Prothese geholfen werden.
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SAN JOSÉ (dpa). Der stolze Tropenvogel ist schwer angeschlagen: Ohne seinen Schnabel kann er kaum fressen und die Damenwelt ignoriert ihn. Nun soll eine Prothese aus dem 3D-Drucker Abhilfe schaffen. Ob das Experiment in Costa Rica gelingt, ist allerdings unklar.
Derzeit wird Grecia, wie die Tierpfleger den jungen Tukan nach seinem Fundort getauft haben, gesund gepflegt. Vor allem die Nahrungsaufnahme gestaltet sich schwierig. "Er versucht, alleine zu fressen. Wir lassen ihn gewähren, damit er nicht in Stress gerät, aber er kann nur sehr geringe Mengen an Nahrung aufnehmen", sagte Tierärztin Carmen Soto der Zeitung La Nación. "Also haben wir uns entschlossen, ihm zu helfen."
Tukane gehören zu den Spechtvögeln und sind in Mittel- und Südamerika heimisch. Der Schnabel dient auch der Verteidigung, dem Balzen und der Wärmeregulation. Ist es sehr heiß, können die Vögel über den großen Schnabel überschüssige Wärme abführen. Diese Funktion wird die Prothese zwar nicht übernehmen können, aber zumindest kann der Vogel dann wieder selbstständig fressen.
Designer der vier beteiligten Firmen bereiten sich auf das ungewöhnliche Projekt vor. "Wir haben bereits mehrere Schnäbel von toten Tukanen gescannt und erste Modelle entworfen", sagt Mariela Fonseca von der Firma Elementos 3D. "Sobald Grecias Wunde verheilt ist, werden wir seinen Schnabel scannen, um genauere Daten zu bekommen."
In einem 3D-Drucker soll dann eine Prothese angefertigt werden. "Wir wissen noch nicht genau, welches Material sich am besten eignet. Infrage kommen verschiedene Plastikarten", sagt Fonseca. Ihre Firma Elementos 3D gehört zu den Pionieren der 3D-Drucktechnik in Costa Rica. Sie fertigt eigentlich Architekturmodelle, medizinische Anschauungsobjekte und Industrieteile an. "Das Schicksal von Grecia bewegt das ganze Land. Da wollten wir helfen", sagt Fonseca.
Unklar ist, wie der künstliche Schnabel am Stumpf befestigt wird. Denkbar wäre, eine Platte anzubringen. An einer Brücke könnte die Prothese befestigt werden. Vom Design dürfte abhängen, ob der Vogel die Hilfe akzeptiert. Da das einjährige Tier noch nicht ausgewachsen ist, muss die Prothese zudem später angepasst werden. "Wir denken über ein flexibles Modell nach, das bei Bedarf verlängert werden kann", sagt die Ingenieurin Fonseca.
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