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Umgeben von Geschichten

  • Johannes Bausch, Klasse 9c, Kreisgymnasium (Titisee-Neustadt)

  • Fr, 03. Mai 2019
    Schülertexte

     

Auf einen Besuch bei dem Schwarzwälder Krimiautor, Journalisten und Historiker Roland Weis.

Roland Weis in seiner Küche  | Foto: Johannes Bausch
Roland Weis in seiner Küche Foto: Johannes Bausch

Ein kleines Haus in Neustadt, von außen eher unscheinbar, doch innen liebevoll eingerichtet mit vielen alten Bauernmöbeln. Das ist die Welt des Historikers und Schriftstellers Roland Weis. Johannes Bausch hat ihn in seinem Reich besucht und durfte ihn kennenlernen.

Als Journalist und Schriftsteller hat sich Roland Weis einen Namen gemacht, doch auch bei ihm fing alles einmal klein an. Seine ersten Artikel verfasste er für die Schülerzeitung der Realschule in Titisee-Neustadt. Später gründete er mit ein paar Kollegen im Wirtschaftsgymnasium die Schülerzeitung Rückspiegel. Er schrieb schon damals als freier Mitarbeiter für den Südkurier kleinere Artikel, wie zum Beispiel über Jahreshauptversammlungen. "Das war mein Taschengeld, das ich verdient habe", sagt er heute.

Er ist dem Journalismus über sein Studium hinweg bis heute treu geblieben. Durch das Schreiben von Artikeln und später auch durch die Arbeit beim Rundfunk in Freiburg finanzierte er sich sein Studium. Beim Rundfunk hatte er einmal einen Freiburger Verleger in seiner Sendung zu Gast, dieser veröffentlichte Freiburgkrimis. Im Laufe des Interviews ließ der Verleger dann verlauten, dass er gerne Schwarzwaldkrimis veröffentlichen würde. So entstand, aus einer spaßigen Wette, Weis’ erster Kriminalroman mit dem Titel "Der Güllelochmord", und dieser sollte nicht sein letzter sein. Es folgten zahlreiche weitere Krimis, in denen er Geschichten aus dem Hochschwarzwald verarbeitete. Neben den Krimis schrieb Roland Weis auch Sachbücher und Schwarzwaldreiseführer.

In die Wutachschlucht zu Vor-Ort-Recherchen

In seinem Hauptberuf als Unternehmenssprecher und Leiter der Unternehmenskommunikation bei einem Freiburger Energieversorger ist er zufrieden: "Ich habe ja eigentlich nur die Seite des Schreibtisches gewechselt", sagt er. Seine große Leidenschaft ist das Schreiben, er ist aber auch gerne draußen und genießt die Natur. Dort sammelt er Material für seine Bücher und ergänzt dieses durch Vor-Ort-Recherchen, welche er sehr gerne betreibt. So war er für seinen Krimi "Bierleichen" in der Wutachschlucht unterwegs und hat nach historischen Hinweisen in der Landschaft gesucht.

Mit Heimatforschung verbringt er auch noch einen großen Teil seiner Freizeit. Die Ergebnisse hat er unter anderem in dem Wanderführer "Zeitreise zu Fuß durch den Hochschwarzwald", aber auch in seinen Krimis verwendet. Roland Weis ist sehr heimatverbunden. So isst er gerne auch mal einen guten Speck oder trinkt einen echten Schwarzwälder Schnaps, wie er selbst sagt. Er hat eine Vorliebe für Deftiges.

Dies ist auch auf seine Kindheit zurückzuführen. Die ersten Jahre seines Lebens hat er auf dem Bauernhof seines Onkels verbracht und dort gesehen, wie Lebensmittel hergestellt werden und wie viel Arbeit damit verbunden ist. Diese Zeit hat ihn entscheidend geprägt, hier entstand seine Leidenschaft für altertümliche Gegenstände: "Ich habe gerne Dinge um mich, die eine Geschichte haben". Das ist an der Inneneinrichtung seines Hauses zu erkennen. Dort gibt es viele alte Möbel.

Roland Weis liebt Häuser mit Geschichte, so findet er es zum Beispiel großartig, dass die Basilischmide saniert und mit Gespür wieder hergerichtet wurde. Auf die Frage, ob er solche Projekte auch angehen würde, wenn er das nötige Kapital hätte, antwortet er mit "Ja", nur leider habe er dieses Geld nicht. Wenn es eine Zeitmaschine gäbe, dann müsste man Roland Weis nicht lange überreden, denn er würde gerne mal einen Tag in der Zeit vor ungefähr 200 Jahren erleben. Er sagt aber selbst, dass er nicht immer in dieser Zeit leben wolle.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 03. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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