UNTERM STRICH: Ein Mann mit Seltenheitswert

Auch dieses Jahr fehlt es an Darstellern für den Weihnachtsmann / Von Carolin Scheidel.  

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Alle Jahre wieder: Gesucht wird ein älterer Mann mit Rauschebart und Rentierschlitten. Er sollte Kinderaugen zum Strahlen bringen und vor allem schräges Blockflötenspielen aushalten. Wer noch auf der Suche nach solch einem Herren ist, der muss sich beeilen, denn es fehlen auch in diesem Jahr zahlreiche Fachkräfte in der Santa-Claus-Branche.

Ein Sack voller Geld ist dabei unabdingbar. So hat eine Rentiergewerkschaft aufgrund von gestiegenen Futterkosten bereits die Preise erhöht. Und wer im übertragenen Sinne einen Weihnachtsmann-Darsteller in seinen Einkaufswagen legt, der zahlt bei einer privaten Agentur bis zu 349 Euro. Dafür trägt Santa dann aber auch einen echten Bart. Ein Rentier gibt es nur gegen Aufpreis.

Vorbei scheinen die Zeiten, als sich Studenten an Feiertagen mit dem Kostüm-Job ihr Glühwein-Budget aufstockten. So hat das Berliner Studierendenwerk nach fast 70 Jahren seine Weihnachtsmann-Vermittlung aufgeben müssen.

Professionelle Weihnachtsmänner gewinnen Seltenheitswert. Die vorweihnachtliche Do-it-yourself-Variante ist nicht immer ratsam, wenn der Ehrenkodex in Vergessenheit gerät. Nicht selten blitzen dann Jeanshosen oder Wollsocken gutmütiger Väter unter den flauschig anmutenden Kostümen hervor. Verwirrte Kinder und ratlose Eltern sind die Folge. Doch kein Weihnachtsmann ist auch nicht die Lösung.

Die Weihnachtsmann-Flaute bietet Platz für neue Akteure. Bislang werden Frauen in Weihnachtsmann-Wunschpaketen nur mitgeschickt – als Weihnachtsengel. Doch ob mit oder ohne Bart und Bauch könnten sie als Weihnachtsfrauen den Fachkräftemangel nicht nur ausgleichen, sondern die Branche wiederbeleben. Vielleicht bedarf es aber auch einfach besserer Arbeitsbedingungen. Wie wäre es denn zur Abwechslung mit einem Geschenksack für das Weihnachtspersonal? Gefüllt mit guten Plätzchen und einem Glühwein? Alternativ einfach mal die Blockflöte verschenken.
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