UNTERM STRICH: Hupen mit der Geige
Indiens Verkehrsminister will Musik in den Verkehr bringen / Von Alexander Dick.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Viele Hupen können auch viel Lärm machen. Das ist dem indischen Verkehrsminister offensichtlich ein Dorn im – um das richtige Bild zu gebrauchen – Ohr. Weshalb Nitin Gadkari nun bei der Einweihung eines neuen Autobahnabschnitts nahe Mumbai verkündet hat, er wolle die herkömmlichen Hupen abschaffen. Da denkt sich der Außenstehende und in die Verhältnisse dieses Riesenstaates kaum Involvierte natürlich: Dann kann er die heiligen Kühe auch gleich verbieten … Denn integrativer Bestandteil des indischen Straßenverkehrs, zumal in den Städten, ist das Hupen. Konzertierend, kontrapunktisch und natürlich kaum harmonisch. Aber Sahib Gadkari denkt schon in größeren Dimensionen.
An Stelle der Autohupen soll der Klang von Musikinstrumenten rücken. Indischer Instrumente wohlgemerkt. Der Verkehrsminister schlägt laut Nachrichtenagentur AFP Flöte, Geige, das Schlaginstrument Tabla oder Mundharmonika vor. Und das soll auch Einsatzfahrzeuge betreffen – so schweben dem Minister offenbar eigene Klangfolgen für Kranken- und Polizeiwagen vor. Gut möglich, dass jetzt Kompositionswettbewerbe ausgeschrieben werden. Wobei man wissen sollte, dass indische Tonleitern weit mehr Töne umfassen als die hiesigen. Könnte in der Summe dann doch wieder ganz viele unterschiedliche Töne bedeuten. Doch auch hier baut der Minister vor: Nur noch 55 Dezibel am Tag, 45 in der Nacht sollen erlaubt sein. Glückliches, leises Indien.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ