UNTERM STRICH: Kein Funkloch auf dem Lokus

Immer öfter nehmen Menschen ihr Handy mit aufs Klo / Von Martin Pfefferle.  

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Mit dem Gang zur Toilette ist das so eine Sache. Die einen mögen es gerne still und kontemplativ, wie es eben das stille Örtchen nahelegt. Bei anderen raschelt es kräftig, weil ganze Stapel von Zeitschriften gelesen werden können. Und wieder andere nutzen gerne die moderne Technik – das Smartphone oder gar ein Tablet kommt mit aufs Klo. Eklig! Iiih, mag da mancher denken. Wer wischt denn abwechselnd seinen Hintern und die Touchoberfläche? Man mag es sich nicht ausmalen.

Die Umfrage eines Cybersicherheitsunternehmens hat für Hygienebegeisterte erschreckende Zahlen veröffentlicht: 55 Prozent aller Erwachsenen nehmen ihr mobiles Endgerät mit auf die Schüssel. Während das für Internetsuchtforscher Hans-Jürgen Rumpf kein schädliches Verhalten sein muss, stellt er klar: Besser sei es, die Zeit ohne Handy auszuweiten. "Klo-Scroller", ja, so heißen die, seien von Internetsucht stärker gefährdet.

Aber wie unhygienisch und ungesund ist dieses Verhalten? Markus Egert, seines Zeichens Professor für Mikrobiologie und Hygiene in Furtwangen, entwarnt weitestgehend. "Klo-Scroller" müssten auf ihre Handhygiene achten. Und nicht alle Keime kämen gleich gut klar auf der glatten Oberfläche eines Handys. Problematischer als beim Klogang zu surfen sei es, das mobile Telefon beim Kochen zu verwenden. Fleisch etwa habe "Millionen bis Milliarden an Keimen pro Kubikzentimeter". Rezepte auf dem Handy abrufen, Kochvideos anschauen oder auch die musikalische Untermalung können also durchaus ihre Tücken haben.

Zwei mir bekannte Teenager, die an dieser Stelle aus berechtigten Diskretionsgründen nicht namentlich genannt werden sollen, verschwinden gerne sehr ausführlich im Bad. "Bin auf dem Klo", brummelt es durch die Tür, wenn man nach ihnen ruft. Und so eine internetgestützte Sitzung kann dauern. Aber warum nur dann, wenn das Handy mit dabei ist? Einfache Antwort: Das häusliche W-Lan ist im Bad besonders fix.
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