Neue Schule am Tuniberg
Verbundschulen dienen in erster Linie dem Erhalt unseres trennenden, Kinder ausschließenden Schulsystems
Edgar Bohn, Cornelia Bossert (Peter)
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Auch wenn Amtsleiterin Silke Donnermeyer in der Verbundschule am Tuniberg eine "wunderbare Möglichkeiten" für die Umsetzung der Inklusion durch gemeinsame Strukturen sieht: Im Vordergrund steht, die Freiburger Gymnasien zu entlasten, und nicht die Umsetzung einer echten Inklusion. "Der Schulstandort Tuniberg ist dafür unsere schnellste Handlungsoption", wird Schulbürgermeisterin Christine Buchheit zitiert.
Verbundschulen dienen in erster Linie dem Erhalt unseres trennenden, Kinder ausschließenden Schulsystems – auch wenn die Idee, Gymnasium und Gemeinschaftsschule organisatorisch zusammenzuführen, als modernes Modell gepriesen wird. Die wirkliche Umsetzung der Inklusion bleibt dabei außen vor, droht zur bloßen Fassade zu werden.
Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet Deutschland seit 2009 zu einem inklusiven Bildungssystem. Dieses Ziel, für das sich unser Verein Inklusion neu denken seit mehr als 15 Jahren einsetzt, ist keine Kür, kein idealistisches Wunschdenken, sondern eine völkerrechtliche Verpflichtung. Eine Schule mit getrennten Bildungsgängen erfüllt diesen Anspruch auch bei gemeinsamer Raumnutzung nicht. Was wir brauchen, sind Lernorte, an denen Vielfalt gelebter Alltag, ein echtes Miteinander ist. Nur so kann individuelle Förderung gelingen – und Inklusion mehr sein als ein schönes Wort.
Unsere politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger haben die Verantwortung dafür, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen unsere Kinder gemeinsam aufwachsen, lernen und sich entwickeln. Inklusion ist kein Luxus. Sie ist Ausdruck einer gerechten, zukunftsfähigen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die niemanden ausschließt.
Aber nicht nur Politikerinnen und Politiker, wir alle müssen den Mut haben, Inklusion wirklich umzusetzen. Wir müssen die Chance nutzen, am Tuniberg ein Vorbild für inklusive Bildung in einer Schule für alle zu schaffen. Wir brauchen ein Bildungssystem, das auf das gemeinsame Lernen aller Kinder setzt.
Es würde Freiburg gut zu Gesicht stehen, ein Zeichen zu setzen, das über den Schulstandort hinaus Wirkung entfaltet. Nutzen wir die Chance, am Tuniberg zu zeigen, dass Vielfalt unsere größte Stärke ist. Edgar Bohn, Cornelia Bossert, PeterMerkel, Kai-Uwe Schneider, Helen Schneider,Verein "Inklusion neu denken", Freiburg