Account/Login

Verführt von Alkohol und Social Media

  • Zoe König, Klasse WAG-9, Walter-Eucken-Gymnasium (Freiburg)

  • Fr, 17. Dezember 2021
    Schülertexte

ZISCHUP-REPORTERIN Zoe König macht sich Sorgen um ihre Freundinnen und andere Gleichaltrige .

Reste einer Feier auf einem Freiburger...ist bei manchen Jugendlichen angesagt.  | Foto: Thomas Kunz
Reste einer Feier auf einem Freiburger Spielplatz: Rauchen und Trinken ist bei manchen Jugendlichen angesagt. Foto: Thomas Kunz
"Hast du noch eine Zigarette für mich?", fragt Jonas seinen Kumpel am Donnerstagabend unter einer Unterführung von einer Autobahn. Überall stehen Alkoholflaschen rum. Drei Jungs und zwei Mädchen vergnügen sich damit. Sie sind im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren und am nächsten Morgen haben sie Schule. Doch das interessiert sie nicht.

Doch wie kommen sie überhaupt an den Alkohol und die Zigaretten? Das ist heutzutage gar nicht mehr so schwer. Es reicht schon, wenn Jugendliche etwas älter aussehen, da fragen die meisten Kassierer schon gar nicht mehr nach dem Alter. So wurde auch ich selbst schon einmal mit einem Bier durchgelassen, das ich für ein Familienmitglied einkaufen sollte. Eine andere Option ist, einen älteren Freund oder Verwandten zu fragen, ob er etwas besorgt. "Es macht Spaß, betrunken zu sein", ist die Aussage eines Freundes von mir. Sie kippen einen Shot nach dem anderen runter, rauchen eine Zigarette nach der anderen, und am nächsten Morgen sind sie viel zu verkatert, um in die Schule zu gehen, so konnte ich es zum Beispiel in Instagram-Storys von Freunden sehen. Oft ist es auch nur Gruppenzwang, weswegen sie anfangen zu trinken oder zu rauchen. Auch mich haben schon Freunde überreden wollen, an einer Zigarette zu ziehen.

Anstatt in die Schule zu gehen, machen sich die Mädchen lieber einen neuen Nagelstudiotermin. Sie sind teils zwölf Jahre alt und tragen die längsten Kunstnägel – von ihrem Taschengeld bezahlt. Wie eine gute Freundin von mir. Das Taschengeld, das noch übrig bleibt, geben sie für neue Klamotten oder Schminke aus. Die Jungs dagegen bleiben, anstatt in der Schule zu sein, lieber zu Hause und zocken, so wie ich es dann nach dem Unterricht in ihren Instagram-Storys beobachte. Dafür geht ihr Taschengeld drauf.

Ob die Eltern das wissen? Wahrscheinlich nicht. Die Eltern bekommen dass oftmals gar nicht mit, weil sie viel zu beschäftigt sind mit ihrer Arbeit oder Ähnlichem. Das ist auch oftmals der Auslöser fürs Schwänzen, Trinken und Rauchen.

Viele Mädchen in der Pubertät, die viel in den sozialen Medien rumhängen und sich die "hübschen" und "perfekten" Personen anschauen, haben oft mit Depressionen oder Magersucht zu kämpfen. Auch zwei Freundinnen von mir hatten schon mit Magersucht zu kämpfen. Sie wollen hübsch und "dünn sein" und machen auf einmal nur noch Sport und haben kaum noch Appetit. Sie essen oftmals nur eine kleine gesunde Mahlzeit am Tag; wenn überhaupt. Sie werden immer dünner, und leider merken die Eltern es meistens erst, wenn ihr Kind eigentlich schon viel zu dünn ist. Das Ganze führt zu schlechten Noten, da diese Teenager dann kaum in die Schule gehen, oder zu Stress in der Familie.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 17. Dezember 2021: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel