Vergangenheit wird zum Ballast

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Das Verblassen der Erinnerungskultur im westlichen Kulturbereich hat nicht nur den Grund, dass historische Inhalte aus Desinteresse und Abwehr verdrängt werden. Unser Umgang mit der Tradition verändert sich grundlegend: Durch unsere Selfies sind die Anderen nicht mehr wichtig; wir setzen unsere Interessen durch und sind mit der Erfüllung unserer Wünsche im Jetzt beschäftigt. Vergangenheit wird zum Ballast, Zukunft macht nur als planbare Zukunft Sinn, Hoffnung und Erinnerung verunsichern und stören. Mit dieser Enthistorisierung, Enttraditionalisierung und Individualisierung verschwinden leider auch weitere kulturelle Überlieferungen aus Literatur, Musik, Kunst und Religion. Bildung droht auf solche Praktiken fokussiert zu werden, die ein Leben in Selbstverwirklichung und Informationsaustausch garantieren. Wir sollten den Umgang mit unserer Vergangenheit öffentlich, in Schulen und Medien in Erinnerung rufen und die Zukunft als Hoffnungszeit offen halten, vor allem gegen die Wiederkehr des fundamentalistisch gleichschaltenden Faschismus.

Uwe Gerber, Schopfheim
Schlagworte: Uwe Gerber

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