Interview
Verleger Manuel Herder über den Papst: "Ein großer Denker"

Der Freiburger Herder Verlag hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht. Im BZ-Interview blickt Manuel Herder zurück - wobei der Coup mit den Interviews von Benedikt XVI. im Mittelpunkt steht.
Der Freiburger Herder Verlag hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht. Nicht nur altgediente Politiker finden sich mit ihren Memoiren im Programm des theologisch orientierten Hauses zunehmend gut aufgehoben. Den größten Coup landete das Traditionsunternehmen mit den Interviews von Benedikt XVI. Im Gespräch mit Bettina Schulte erweist Manuel Herder dem Papst die Reverenz.
Herder: Wir durften den Gesprächsband zwischen Benedikt XVI. und Peter Seewald verlegen. Wir haben uns aber nicht nur über diese Auszeichnung gefreut, sondern auch über die Tatsache, dass ein Papst überhaupt ein solches Buch zulässt. Dass er nicht, wie bisher üblich, eingereichte Fragen schriftlich beantwortet, sondern persönlich mit einem Journalisten diskutiert und völlig frei auf dessen Fragen antwortet. Hier hat nicht der vatikanische Apparat gesprochen, sondern Benedikt XVI. Und nicht eine Kommission hat diesen Text freigegeben, sondern der Papst höchstpersönlich. Man erkennt daran seine Freude am Dialog.
BZ: Er ist der erste Papst, der den direkten Weg wählt?
Herder: Ja, das Buch "Licht der Welt" ist eine völlig neue Form der Kommunikation eines Papstes mit der Kirche und ihren Mitgliedern. Natürlich gibt es auch in Buchform veröffentlichte Interviews mit ...