Verrückte Affenbande

Alexandra Junge zeichnet Bilder für Kinderbücher – am liebsten malt sie Tiere  

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Alexandra Junge   | Foto: PR/Thomas Kunz (1)
Alexandra Junge Foto: PR/Thomas Kunz (1)
anchmal leben im Hinterhof die ulkigsten Tiere. Im Freiburger Atelier von Alexandra Junge sind es gerade Möpse, Kobold-Makis und Erdmännchen. Aus großen, bunten Bildern gucken sie von den Wänden und Tischen, stapeln sich zu Pyramiden, üben Ballett oder sitzen im Kino. Wie kann ein erwachsener Mensch sich so verrückte Sachen ausdenken? "Ganz einfach", lacht Alexandra. "Mir fällt eigentlich immer was ein!" Deswegen ist Kinderbuchillustratorin ja auch ihr Traumberuf, schließlich hat sie schon als Dreikäsehoch furchtbar gerne gezeichnet und gebastelt. Doch neben einem großen Sack voll Fantasie braucht so eine Illustratorin auch das richtige Handwerkszeug. Was helfen tolle Ideen, wenn man sie nicht in seinen Bildern verwirklichen kann?
Ganz unterschiedliche Techniken und Materialien hat Alexandra dann im Studium an der Fachhochschule in Hamburg kennengelernt. Doch ob bei zarten Bleistiftzeichnungen oder kunterbunten Bildern und Drucken – immer steht dabei die Frage im Vordergrund: Was macht ein Bild spannend? Erzählt es nur den Text noch mal oder auch etwas Eigenes? Alexandra malt am liebsten mit Acrylfarben: Die kommen schön dick und leuchtend aus der Tube, sind aber mit Wasser verdünnbar. Oft pinselt sie bei großen Flächen viele Schichten übereinander und kratzt später Muster hinein: Wellen beim Meer oder Karos bei einer Bettdecke. Außerdem mag sie Gegensätze: Riesige Schränke und mittendrin winzigkleine Mäuse. Oder ein endlos weiter Himmel, indem ganz viele kleine Affen an Fallschirmen schweben. Überhaupt liebt Alexandra Tiere, ob im Buch oder in echt.
Aber wie entsteht eigentlich so ein Bilderbuch? Es flattert ja wohl nicht einfach aus dem Kopf aufs Papier. "Schön wär’s!", sagt Alexandra. "Aber in einem Buch stecken viele, viele Experimente und Arbeitsschritte!" Zuerst liest sie den Text genau und guckt, ob er ihr gefällt. Dann teilt sie die Geschichte in sinnvolle Seiten-Häppchen und macht zu jedem Abschnitt eine grobe Skizze. Das nennt man "Storyboard". Die nächsten Tage ist Grübelzeit. Dann sucht Alexandra beim Spaziergang oder Geschirrspülen nach Ideen für ihre Bilder. Möglichst überraschend sollen die sein, witzig und treffend. Für ihr letztes Buch studierte sie sogar mehrmals im Mundenhof die Erdmännchen. Wenn diese Einzelszenen fertig sind, überträgt Alexandra sie in Farbe auf großes Papier. Ist der Verlag damit zufrieden, winkt ein tolles Erfolgserlebnis: Dann liegt auf dem Tisch bald ein neues Bilderbuch! Habt ihr jetzt richtig Lust bekommen? Dann schreibt und illustriert doch mal ein eigenes Buch! Ob mit oder ohne Worte, als Comic, Daumenkino oder Krimi – Ideen habt ihr doch ganz bestimmt jede Menge.

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