Oder wofür Erwachsenenbildung auch gut ist: Martha lernt, sich nach einem Zusammenbruch zu Wort zu melden.
Sonntags besucht sie philosophische Vorträge, auch montags, und gelegentlich mittwochs, sobald es der Veranstaltungskalender erlaubt. Martha gehört zu den Stammgästen des städtischen Vortragswesens, und es gibt kaum einen Termin, den sie versäumt. Für gewöhnlich kommt sie pünktlich, manchmal wenige Minuten zu spät. Sie lächelt, wenn sie den Raum betritt, ohne jemand Bestimmtes damit zu grüßen. Dann setzt sie sich, nie allzu weit vom Vortragenden entfernt. Für den Fall, dass sie etwas sagen möchte. Dieser Fall tritt exakt ein Mal pro Vorlesung ein.
Ihre Stimme zittert, klingt freundlich, fast liebevoll besorgt. Sie hält ihre Beiträge knapp, meist sind es wenige Sätze, die sie äußert. Während ...