In Polen lanciert die regierende PiS-Partei vor der Wahl im Herbst einen Kulturkampf gegen die deutsche Minderheit. Sie will den Deutschunterricht streichen. In Schlesien fürchten sie deshalb Geisterdörfer.
Grodzisko ist ein verschlafenes Dorf im Südwesten Polens – so wie die meisten Dörfer, in denen noch Deutsche leben, deren Vorfahren schon im Mittelalter hier siedelten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die deutsche Grenze nach Westen verschoben hatte, konnten sie als "germanisierte Polen" in der Volksrepublik bleiben, bis sie nach der Wende 1989/90 als deutsche Minderheit anerkannt wurden. In Warschau hat sich nun aber offenkundig Jaroslaw Kaczynski, Chef der rechtspopulistischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), die Deutschen als Prügelknaben für die Parlamentswahl im Herbst ausgesucht.
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