Was der neue Verein "Gemeinsam Stark Lahr" vorhat

Die Gründung des Vereins geht auf die Initiative von Ordnungsamts-Leiterin Lucia Vogt und Staatsanwalt Philipp Nique zurück. Beide arbeiten auch im Haus des Jugendrechts in der Schillerstraße in Lahr zusammen, mit Polizei und Jugendhilfe. Ziel der neuen Einrichtung ist es, straffälligen Jugendlichen möglichst rasch die Grenzen aufzuzeigen, damit sie auf den richtigen Weg zurückkehren.

Verbunden waren diese Akteure bislang im Lahrer Sicherheitsforum. Nun wird es durch die Vereinsgründung möglich, sich nicht nur zu vernetzen, sondern auch Spenden annehmen zu können, mit denen gezielt Präventionsprojekte vor Ort unterstützt werden können. Viele der Hauptamtlichen, die in diesem Bereich tätig sind, sind nun Mitglieder des Vereins und engagieren sich zusätzlich ehrenamtlich dafür, dass Straftaten – oder sogar kriminelle Karrieren – verhindert werden. Zwar gehört Prävention auch zu den Aufgaben des Haus des Jugendrechts, doch gerade vorbeugend müsse noch mehr getan werden, erläutert der Vorsitzende von "Gemeinsam Stark Lahr", der Lahrer Bürgermeister Guido Schöneboom.

Erste Projekte hat der Verein schon aufgegleist

Die Präventionsangebote, die von "Gemeinsam Stark Lahr" unterstützt werden, richten sich an Kinder und Jugendliche als Hauptzielgruppe. Doch der Verein will sich breiter aufstellen und zum Beispiel auch über Telefonbetrug informieren, dem eher ältere Menschen ausgesetzt sind. Obwohl der Verein noch kein Jahr alt ist, hat er schon erste Projekte auf den Weg gebracht: Zum einen die "Notinseln", bei denen sich Geschäfte, Praxen und öffentliche Einrichtungen registrieren und ihre Mitarbeitenden schulen lassen können, damit Kinder dort in Notsituationen Unterstützung finden. Das zweite Projekt, das "Gemeinsam Stark Lahr" dieses Jahr fördert, findet am Max-Planck-Gymnasium statt. Dort wird über den sicheren Umgang mit Medien informiert. "Es geht da nicht nur um den Schutz vor Kriminalität oder Mobbing im Netz, sondern auch um seelische Gesundheit", erklärt die Geschäftsführerin des Vereins, Beyza Iliklerden.

Projektanträge können gestellt werden

Auf Iliklerdens Schreibtisch landen die Anträge, die von Schulen, Vereinen oder auch von Streetworkern oder sozialen Einrichtungen und Initiativen gestellt werden können. Solange der Verein noch keine eigene Homepage hat – die aber Anfang 2026 online gehen soll – können die Formulare für Förderanträge bei Iliklerden angefordert werden. Die Entscheidung, ob der Verein ein Projekt fördert, trifft ein eigens eingerichteter Präventionsrat, erläutert Beisitzer Bernd Krieg. Über zwei Anträge für Theaterprojekte in Grundschulen soll noch vor dem Jahreswechsel entschieden werden.

Große Sprünge kann der junge Verein noch nicht machen. Bußgelder vom Gericht, die neben Spenden die Vereinsaktivitäten ermöglichen sollen, gehen erst nach und nach ein. "Das Geld aus der BZ-Weihnachtswunsch-Aktion ist eine schöne Starthilfe für den Verein", bedankt sich Guido Schöneboom.

Kontakt: Gemeinsam Stark e.V. , IBAN: DE70 6645 0050 0004 9973 10, BIC: SOLADES10FG, E-Mail: [email protected]