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Maschinen, die denken

  • Sa, 30. November 2019
    Computer & Medien

     

Noch sind Computer nicht so schlau wie Menschen, aber das könnte sich eines Tages ändern.

So könnte das mal aussehen, wenn ein Roboter über ein Mathe-Problem nachdenkt.  | Foto: phonlamaiphoto  (stock.adobe.com)
So könnte das mal aussehen, wenn ein Roboter über ein Mathe-Problem nachdenkt. Foto: phonlamaiphoto  (stock.adobe.com)
Den Begriff "Künstliche Intelligenz", abgekürzt KI, hört man heute immer wieder mal. Aber was steckt dahinter? Es ist der Versuch, Computern das Denken beizubringen – damit sie eigenständig Probleme erkennen und lösen können.

Künstliche Intelligenz ist heute schon fester Bestandteil unseres Alltags. Sie kommt zum Beispiel bei Sprachassistenten wie Siri oder Alexa zum Einsatz: Fragt ihr Alexa nach dem Wetter für morgen, dann sorgt KI dafür, dass Alexa euch versteht. Ein anderes Beispiel für KI sind Smartphone-Apps, die automatisch Gesichter erkennen.

Wie genau funktioniert KI?
Ein einfaches Computerprogramm befolgt nur ganz bestimmte Regeln, die ihm vom Menschen vorgegeben wurden. Zum Beispiel zählt es zwei Zahlen zusammen oder teilt eine Zahl durch eine andere. Eine KI ist auch ein Computerprogramm – aber ein sehr viel schlaueres: Es kann von selbst Dinge dazulernen. Und es kann auch dann Entscheidungen treffen, wenn die Informationen, die ihm zur Verfügung stehen, nicht eindeutig sind. Eine KI kann sich zum Beispiel selbst beibringen, wie eine Katze aussieht. Dafür schaut sie sich so viele Bilder von Katzen an, bis sie bestimmte Gemeinsamkeiten erkennt – zum Beispiel: vier Pfoten, Schwanz und Fell. Hat sie das alles gelernt, kann sie auch Katzen erkennen, die sich stark voneinander unterscheiden. Ein Vorteil von Computern ist, dass sie Informationen viel schneller verarbeiten können als Menschen.

Wie intelligent ist KI eigentlich?
Obwohl heutige KI schon ziemlich schlau ist, bezeichnet man sie meistens als "schwache KI". Sie kann klar eingegrenzte Aufgaben zwar gut erledigen, zum Beispiel Sprache oder Bilder erkennen. Eine "starke KI" könnte aber so eigenständig denken wie ein Mensch – und ihn vielleicht sogar übertrumpfen. Momentan ist starke KI noch eine Zukunftsvision: Ob und wann sie erreicht wird, kann niemand genau sagen. Dabei hatten KI-Forscher schon vor vielen Jahrzehnten die Idee, den Aufbau des menschlichen Gehirns nachzuahmen. Leider wissen wir noch nicht genau, wie unser Gehirn funktioniert. Das ist einer der Gründe, warum wir es nicht einfach für eine KI nachbauen können.

Wo kann KI hilfreich sein?
Einige Beispiele wurden anfangs schon genannt. Zusätzlich kann KI zum Beispiel erforschen, wann jemand zu Hause ist und wann nicht und danach dessen Heizung steuern – das spart Energie. KI kann Ärzten helfen, Krankheiten zu bestimmen – und sogar bei Operationen assistieren. Automobilfirmen arbeiten schon lange an selbstfahrenden Autos: Dabei übernimmt die KI das Steuer, während wir zum Beispiel einen Film schauen.

Ist KI gefährlich?
Manche Leute glauben, dass KI uns Menschen die Arbeit wegnimmt. In der Tat werden Arbeiter in Fabriken immer häufiger durch Maschinen ersetzt. Auch andere Jobs – zum Beispiel Übersetzungen – erledigt KI mittlerweile ganz ordentlich. Allerdings entstehen durch KI auch neue Arbeitsplätze, zum Beispiel für Programmierer. Kompliziert wird es aber, wenn KI entscheiden soll, was "gut" und was "böse" ist. Ein Beispiel: Immer mehr Regierungen setzen auf Kampfroboter und Drohnen, die durch KI gesteuert werden. Vielen Menschen ist unwohl bei dem Gedanken, dass diese Maschinen über Leben und Tod entscheiden könnten. Experten fordern deshalb, KI besser auf solche Situationen vorzubereiten. Wie klug oder dumm Künstliche Intelligenz ist, hängt nämlich letztlich auch von ihren Schöpfern ab.

Ressort: Computer & Medien

Dossier: Künstliche Intelligenz

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 30. November 2019: PDF-Version herunterladen

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