Plan für Verbundschule am Tuniberg
Was ist "echt neu" an der vorgeschlagenen Lösung der Verwaltung?
Rainer Schoenfeld (Freiburg-Opfingen)
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"Echte" Verbundschule am Tuniberg? Die Bezeichnung in dem aktuellen Vorschlag der Verwaltung lässt mich stutzig werden, gab es doch schon einen ähnlichen, den der Ortschaftsrat in Opfingen 2022 in die Diskussion einbrachte, der aber von der Verwaltung als "nicht umsetzbar" abgelehnt wurde. Neu ist lediglich, dass durch das jetzt parallele Aufwachsen der Jahrgänge sich weitere organisatorische Vorteile für die zwei Schulen unter einem Dach eröffnen. Die grundlegenden Unterschiede in der pädagogischen Ausrichtung der beiden Schularten bestehen aber weiterhin. Während Befürworter gymnasialer (propädeutischer) Bildung als Ziel die Studierfähigkeit mit entsprechenden Leistungsanforderungen vorgeben, werden an der Gemeinschaftsschule zuerst die Fähigkeiten der Kinder betrachtet und dann das Anforderungsprofil erstellt, bei dem die Kinder teilweise selbst mitwirken können. Das bedeutet auf der einen Seite weiterhin Leistungs- und Prüfungsstress ab Klasse 4, auf der anderen weniger Schulstress und mehr Zufriedenheit. Diejenigen, die es nicht ins Gymnasium geschafft haben oder im Laufe ihrer Schulkarriere aussortiert werden (es wird mehr Ab- als Aufsteiger geben), landen in der benachbarten, als weniger gut angesehenen Gemeinschaftsschule und könnten den Makel des Losers angeheftet bekommen. Was ist "echt neu" an der vorgeschlagenen Lösung der Verwaltung? Pädagogisch gesehen nichts. Es geht wohl eher darum, die Gemeinden am Tuniberg endlich zu "erlösen" und die gymnasial orientierten Eltern zu besänftigen. Noch hat der Gemeinderat nicht zugestimmt, und die Finanzierung des Baus ist ebenfalls nicht gesichert. Der Städtetag fordert ein zweigliedriges Schulsystem. Wie wäre es, wenn die Gemeinschaftsschule mit gymnasialer Oberstufe zur Regelschule erklärt würde und das Gymnasium zu einer zweizügigen "Eliteschule" mit einem Leistungsniveau eines United World College entwickelt würde? Das wäre ein "echter" Fortschritt.
Rainer Schoenfeld, Freiburg-Opfingen