Nach Bergwacht-Einsatz
Was muss man bei Nachtwanderungen im Schwarzwald beachten?
Erst am Freitag ist ein Wanderer bei Dunkelheit in der Ravennaschlucht von der Bergwacht gerettet worden. Einsatzleiter Sebastian Hin gibt Tipps für mehr Sicherheit bei solchen Nachtwanderungen.
Do, 4. Sep 2025, 18:30 Uhr
Breitnau
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen

Am vergangenen Freitag wurde die Bergwacht Schwarzwald gegen 22.30 Uhr alarmiert: Ein Wanderer war abends zu einem Spaziergang aufgebrochen und geriet in unwegsames Gelände im Bereich Höllsteig, das wegen Forstarbeiten gesperrt war. Sebastian Hin ist Vorsitzender der Bergwacht Waldkirch, lebt seit rund einem Jahr in Hinterzarten und war als Einsatzleiter vor Ort. Alarmiert wurde die Bergwacht per Funkmeldeempfänger über die Integrierte Leitstelle: "In solchen Situationen gilt: lieber früher anrufen. Gerade in schwierigem Gelände oder wenn die Örtlichkeit nicht ganz klar ist, kann es unter Umständen dauern, bis die Hilfe vor Ort ist."
Im Notfall sollte man möglichst an derselben Stelle bleiben
Hin empfiehlt daher auch: "Wer einen Notruf absetzt, sollte möglichst an genau der Stelle bleiben, an der er sich befindet. Und wenn die Helfer kommen, sollte man sich durch Rufen oder mit Licht bemerkbar machen." Verunglückte Menschen können über das Handy geortet werden. Daher sei es sinnvoll, den Akku des Geräts bei der Tourenplanung mit zu bedenken: "In dem Fall konnte der Wanderer sein Handy auch durch eine Powerbank anlassen", so Hin. Eine solche zusätzliche Ladebox könnte also ein Teil der Ausrüstung sein – "genau wie Stirnlampen, wenn man in der Dämmerung unterwegs ist." Wer Akku sparen möchte, könne unter Umständen klassisch auf Papierkarten zugreifen statt auf Wander-Apps.

Sechs nächtliche Einsätze im Hochschwarzwald seit Beginn des Jahres
Einsätze bei Dunkelheit seien keine Ausnahme. "Wir werden regelmäßig auch nachts alarmiert", sagt er. Die Gründe seien sehr unterschiedlich: "Manche unterschätzen die Strecke, manche verlaufen sich, andere laufen nachts heim." Die Bergwacht Schwarzwald meldet für dieses Jahr etwa sechs nächtliche Einsätze in der Region Hochschwarzwald, davon einen Fehleinsatz.
Wer eine Tour plant, sollte die eigene körperliche Fitness an die Routenlänge anpassen. Nachtwanderungen hätten ihre eigenen Herausforderungen: Gerade in der Dämmerung könne man schnell die Beschilderung übersehen. "Außerdem fehlen Geländemarkierungen wie zum Beispiel gegenüberliegende Berge." Und: "Auch in einer Sommernacht kann man rasch auskühlen – besonders wenn man nicht passend gekleidet ist", betont Hin. "Das kostet viel Energie, und das darf man nicht unterschätzen." Wichtig sei auch, anderen immer Bescheid zu geben, wo man langgehe.