Was Pflanzen können
ZISCH-AKTIONSTAG im Botanischen Garten Freiburg ermöglicht spannende Einblicke in die Bionik.
Klasse 4 & Emmendingen
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Am Mittwochmorgen, 17. Juni, um neun Uhr waren wir am Eingang vom Botanischen Garten. Dort sollte unser Zisch-Aktionstag beginnen. Professor Thomas Speck, der Leiter, begrüßte uns herzlich und führte uns gleich in ein Gewächshaus.
Wir lernten verschiedene Gewächshäuser kennen: In einem war es ziemlich kalt – das war das Wüstengewächshaus. Hier waren viele Kakteen – ganz verschieden groß und manchmal mit einer komischen Form. Da gab es eine besondere Kaktee. Sie blüht nur einmal im Jahr – nachts – und dann fallen die Blüten ab. Sie heißt "Königin der Nacht".
Im nächsten Gewächshaus war es warm und schwül: Es war das Tropenhaus. Hier haben wir wieder ganz andere Pflanzen gesehen. Kleine Schilder erklärten uns, ob die Pflanze für Kleider verwendet wird oder als Gewürz. Es gab auch Schilder mit einer Schlange am Stab – die Pflanzen mit diesem Schild werden zur Herstellung von Medizin verwendet. Tassen konnte man auch sehen – das waren Kaffee- oder Kakaopflanzen, also Pflanzen zum Trinken. Dieses Haus war sehr anstrengend für uns – es war so schwül. Wir waren froh, als wir ins Farnhaus kamen. Hier war es zwar warm, aber nicht so drückend. Viele verschiedene Farne waren da zu sehen – es war toll. Alles war sooo groß!
Nach einer Stunde holte uns Thomas Speck wieder ab und führte uns zu einem umgesägten, riesigen Baum – einem Mammutbaum, der von Pilzen befallen war und deshalb gefällt werden musste. Er zeigte uns, wie dick die Rinde ist. Wir durften gegen ein Stück davon boxen, ohne dass es auseinandergebrochen ist – wow! Wir konnten es nicht glauben und haben es immer wieder versucht – ohne Erfolg. Thomas Speck erklärte uns seine Lieblingsbeschäftigung: bei der Natur spicken und dann versuchen, Dinge nachzubauen. Die Rinde zum Beispiel war das Vorbild für die Protektoren, die wir beim Inliner oder Skateboard fahren anlegen sollten. Das haben wir bei einem Versuch gesehen: Auf ein Stück Rinde fällt ein Gewicht – das geht so schnell, da kann man gar nicht sehen, was passiert. Aber mit einer Spezialkamera wird das aufgenommen, und am Bildschirm kann man alles in Zeitlupe sehen. Das war spannend: Man hat richtig sehen können, wie das Gewicht aufkommt und ein wenig nach oben zurückspringt – den ganzen Schwung hat die Rinde abgefedert.
Danach durften wir fleischfressende Pflanzen ärgern. Das hat richtig Spaß gemacht! Wir haben so getan, als wären wir Fliegen – mit dem Finger sind wir ein wenig hin- und hergefahren – und schon klappten die zwei Teile zusammen. Es gibt aber auch noch fleischfressende Pflanzen, die haben so eine Art Klebstoff an sich. Wenn man da hinfasst, hat man klebrige Finger.
Und noch ein Experiment konnten wir durchs Mikroskop anschauen: Wenn man mit einem Haar an den Rand einer Pflanze kommt, die aussieht wie eine Röhre, saugt sie das Haar sofort an – die Pflanze heißt "Wasserschlauch".
Ganz zum Schluss hat Thomas Speck ein Lotusblatt abgepflückt und mit Wasser bespritzt – das Wasser ist einfach abgelaufen. Das nennt man Lotuseffekt. Er hat Asche auf das Blatt gestreut und wir durften wieder Wasser darauf spritzen. Ergebnis: Das Blatt sah so aus, wie vorher – alles war abgewaschen. Darüber hat man lange nachgedacht und inzwischen etwas entwickelt, das man für Hauswände gut gebrauchen kann. Der ganze Schmutz und Staub bleibt nicht mehr an der Mauer hängen, sondern wird bei Regen abgewaschen – wie beim Lotus.
Begeistert vom Tag kamen wir wieder in Emmendingen an.
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