New Yorks einst verrufenstes Viertel zeigt den Besuchern viele unbekannte Seiten / Von Franz Lerchenmüller
Ein leiser Wind weht vom Hudson hoch und lässt die Gräser erzittern. Zart fährt er in die flammendrot getigerten Iris, den weißen Flieder und den himmelblauen Flachs. Unter altehrwürdigen Ahornbäumen, wo Yogaschülerinnen sich entspannen, führt der Pfad vom Schattengarten zur Kräutersammlung vor dem altertümlichen Glashaus. In dem schiefergedeckten weißen Anwesen daneben wartet ein spätes Sonntagsfrühstück: Rührei und Kartoffeln in schweren Eisenpfannen, dazu Brezeln, Muffins, Blaubeerkuchen. Inbegriffen ist der Ausblick, weit über den Fluss, über dem im bläulichen Dunst die George-Washington-Brücke verschwimmt. Wir sind in Wave Hill, einem elf ...