Torlinientechnologie wird eingeführt

Wembley-Tore gehören bald der Vergangenheit an

Nach langen Diskussionen und etlichen Fehlentscheidungen wird nun zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien die Torlinientechnologie eingeführt. Wembleytore gehören dann hoffentlich der Vergangenheit an.  

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Wembley 1966: Das berühmteste Nicht-Tor der Fußballgeschichte  | Foto: DPA
Wembley 1966: Das berühmteste Nicht-Tor der Fußballgeschichte Foto: DPA
Von einem Wembleytor spricht man, wenn man nicht zweifelsfrei sagen kann, ob der Ball die Torlinie überschritten hat. So geschehen bei der Fußballweltmeisterschaft 1966 bei dem Spiel England gegen Deutschland in Wembley, England. Bis heute spricht man deshalb von Wembleytoren. Letzten Dienstag gab der Fußballweltverband (FIFA) bekannt, dass zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien die Torlinientechnologie eingeführt wird. Premiere feiert die nach wie vor umstrittene Technologie beim diesjährigen Confed-Cup, der ebenfalls in Brasilien statt findet.

Vorausgegangen war die erfolgreiche Anwendung bei der Klub-Weltmeisterschaft im Dezember.

Bei der Klub-WM testete die FIFA zwei Systeme. Zum einen "GoalRef": Dabei werden strittige Szenen mit Hilfe eines Chips im Ball überprüft. Zum anderen das sogenannte "Hawk-Eye", bei dem mit Hilfe von Kameras das Spielgeschehen gefilmt wird. Im Tennis wird das "Hawk-Eye" bereits schon seit Jahren erfolgreich genutzt.



Vier Anbieter, darunter zwei Firmen aus Deutschland, streiten sich momentan noch um den Zuschlag, der Anfang April verkündet werden soll.

Nach der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wurden die Diskussionen um eine Torlinientechnologie wieder lauter. Damals übersah der Schiedsrichter im Spiel Deutschland gegen England ein klares Tor der Engländer.

Bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine wurden dann Torlinienrichter eingesetzt. Dabei postierte sich jeweils neben beiden Toren ein weiterer Schiedsrichter und hatte somit die Torlinie im Auge. Jedoch kam es auch hier zu Fehlentscheidungen. Im Spiel der Ukraine gegen England hatte der Torlinienrichter seinem Schiedsrichter ein klares Tor nicht signalisiert.

Die Reaktionen auf die baldige Einführung fielen unterschiedlich aus. Der Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff bewerte die Neuerung positiv: "Gegen ein funktionierendes System ist nichts zu sagen. Wenn die Funktionalität gegeben ist, sehe ich das sehr positiv."

Ebenso der Präsident des Deutschen Fußball Bundes (DFB) Wolfgang Niersbach: "Wenn die FIFA – und das ist für mich Grundvoraussetzung – tausendprozentig garantieren kann, dass die Torlinientechnologie funktioniert, dann setzt man sie auch ein."

Anders äußerte sich sich der Präsident der Vereinigung Europäischer Fußballverbände (UEFA) Michel Platini:"Ich war immer gegen den Einsatz von Technik im Fußball."

In den europäischen Wettbewerben (Champions-League, Europa-League) scheint eine baldige Einführung des Hilfsmittel ausgeschlossen. Vor allem aus Kostengründen. Die Stadien der teilnehmenden Vereine müssten alle mit dem System ausgerüstet werden. Die Kosten würden in die Millionen gehen.

Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte bereits die Pläne von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter abgelehnt und die Einführung der Torlinientechnik zur Saison 2013/14 ausgeschlossen.

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