Wenn der Krankenwagen nicht ausreicht

DRF steht für Deutsche Rettungsflugwacht. Sie hilft Menschen aus der Luft und transportiert Schwerkranke. Im Folgenden berichte ich über meinen Besuch bei der DRF und meiner Begegnung mit einer Hubschrauber-Notärztin. .  

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Klara Schuler (links) und die Notärzti...stag der DRF-Luftrettung im Jahr 2023.  | Foto: Julia Schuler
Klara Schuler (links) und die Notärztin Melanie Mörsdorf-Kroll sitzen im Hubschrauber Christoph 54. Der Hubschrauber ist mit einer 50 bemalt anlässlich des 50. Geburtstag der DRF-Luftrettung im Jahr 2023. Foto: Julia Schuler
Fast täglich fliegt Christoph 54 über unser Haus hinweg. Doch wo kommt er eigentlich her? Ich hatte heute die einmalige Chance, die Notärztin Melanie Mörsdorf-Kroll beim Hubschrauber zu treffen.

Dieser steht am Flugplatz Freiburg in einer eigenen Riesengarage. Dort halten sich auch Melanie Mörsdorf-Kroll, der Pilot Oliver Barth und der Notfallsanitäter Stefan Nusser von acht Uhr bis zum Sonnenuntergang auf. Melanie ist seit zwölf Jahren Notärztin und seit zwei Jahren fliegt sie mit dem Hubschrauber. Sie hat mir erzählt, dass es das schönste Gefühl sei, im Heli zu sitzen und über den Schwarzwald zu blicken. Und dass sie schon als Jugendliche in einer Hilfsorganisation Jugendarbeit geleistet hat. Ihr spannendster Einsatz war, als sie in Waldkirch einen alten Herrn mit der Winde aus einem Haus retten musste. Es war alles sehr eng und am Berg. Als ich sie gefragt habe, ob sie keine Angst hat abzustürzen, hat sie geantwortet: "Nein, nie." Ich hätte nie gedacht, dass eine Notärztin in ihrer Freizeit klettert, wandert, Ski fährt und reitet.

Der Name Christoph des Hubschraubers kommt vom heiligen Schutzpatron der Reisenden, Christophorus. Unser Christoph in Freiburg ist etwas ganz Besonderes, weil er eine Seilwinde hat, um damit Personen zu bergen. Bisher ist er der einzige Hubschrauber in Baden-Württemberg, der das kann.

Die Seilwinde konnte ich auch bestaunen. Sie ist 90 Meter lang und kann eine Last von mehreren Tonnen tragen. Es kann passieren, dass der Notarzt, der an der Winde hängt, in Schwingung oder eine Drehbewegung gerät. Das ist sehr unangenehm und kann von selbst nicht beendet werden. Nur der Pilot kann das stoppen, indem er die Winde einzieht und gleichzeitig losfliegt.

Am Tag hat Christoph 54 etwa vier bis fünf Einsätze. Dabei kann es auch sein, dass er für einen Krankentransport durch halb Deutschland fliegen muss. In der Nacht fliegt er nicht. Das übernimmt dann Christoph 11 aus Villingen-Schwenningen oder die Schweizer Rega.

Damit es der Besatzung vom Heli beim Warten auf einen Einsatz nicht langweilig wird, steht in der Garage auch ein Tischkicker und es gibt eine Ecke zum Sportmachen. Außerdem gibt es hier auch eine Seilwinde, um zu üben.

Vor allem ist es wichtig, die Zeichensprache zu können, mit der man sich verständigt. Wenn die Notärztin zu Boden gelassen wird, streckt sie einen Arm zur Seite aus, um dem Pilot zu signalisieren, dass sie noch etwa zwei Meter über dem Boden ist. Insgesamt muss sich das Team gegenseitig sehr vertrauen und sich blind aufeinander verlassen können. Ich durfte den Hubschrauber auch von innen sehen und hinein sitzen. Er ist ziemlich eng und man kann sein ganzes Inneres umbauen, was zum Beispiel wichtig ist, wenn ein Baby im Brutkasten transportiert wird.

Am Ende hatte ich das Glück, noch einen Notruf mitzubekommen und zu sehen, wie Christoph 54 startet. Notärztin muss ein spannender Beruf sein.
Schlagworte: Melanie Mörsdorf-Kroll, Christoph des Hubschraubers, Oliver Barth

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