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Für mich beginnt der Tag schon am frühen Morgen, wenn ihr noch im Bett liegt und noch lange nicht ans Aufstehen denkt. Seid ihr schon mal in der Frühe mit der allerersten Straßenbahn gefahren? Heute Morgen, als es Zeit war, aus der Straßenbahn-Halle im Betriebshof auszufahren, war mein Fahrer nicht da. Das ist unangenehm, gleich mit Verspätung zu beginnen, bevor die ersten Fahrgäste eingestiegen sind. Gerade am frühen Morgen, wenn erst wenige Straßenbahnen fahren, ist Pünktlichkeit besonders wichtig. Was sollen die Leute machen, die mit dem ersten ICE vom Hauptbahnhof abfahren wollen, wenn keine Straßenbahn kommt, die sie rechtzeitig zum Bahnhof bringt? Manchmal passiert es, dass ein Fahrer zu spät zur Arbeit kommt. Vielleicht hat er verschlafen oder sein Auto ist unterwegs kaputtgegangen. Für diesen Fall gibt es extra einen Reservefahrer. Der kann dann einspringen und den Dienst seines Kollegen übernehmen. Bevor der Fahrer aber aus dem Betriebshof losfahren kann, muss er noch allerhand Vorbereitungen treffen: Er muss den Stromabnehmer ausfahren, denn ohne Strom kann eine Straßenbahn nicht fahren. Er muss Bremsen, Scheinwerfer, Lautsprecheranlage und andere wichtige Dinge ausprobieren. Vorne und an der Seite des Wagens muss er die Liniennummer und den Namen der Endstation einstellen. Heute Morgen hatte der Reservefahrer bald gemerkt, dass mein Fahrer nicht pünktlich kommen wird. Er hat die Vorbereitungsarbeiten noch so rechtzeitig abgeschlossen, dass wir zur festgelegten Zeit durch Weingarten zum Bertoldsbrunnen fahren konnten. Hier trafen wir die Bahnen und Busse anderer Linien, und die Fahrgäste konnten in andere Richtungen umsteigen. Als wir dann später von Littenweiler in Richtung Landwasser fuhren, wartete an der Haltestelle Technisches Rathaus ein Mann mit einer großen Tasche. Könnt ihr euch vorstellen, wer das war? Der Fahrer, der verschlafen hatte, weil sein Wecker nicht in Ordnung war. Mit ihm war ich dann den ganzen Vormittag auf der Linie 1 unterwegs. Der Reservemann konnte aussteigen und wieder zum VAG-Zentrum zurückfahren.
Thomas Ruff
Der Autor ist Betriebsleiter der Freiburger Verkehrs AG (VAG).
Freie Fahrt: Am Samstag, 20. März 2004, wird von 10 bis 17 Uhr die neue Straßenbahnlinie 5 mit einem Fest an der Johanniskirche in Freiburg eingeweiht. An diesem Tag können alle Busse und Bahnen im gesamten Liniennetz des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg kostenlos genutzt werden. Eine prima Gelegenheit, um den Sommerfahrplan und die neue Linie 5 kennen zu lernen, die von Haslach über die Haltestelle Pressehaus zum Bertoldsbrunnen fährt.
DIE FREIBURGER STRASSENBAHN IN ZAHLEN
Die erste Straßenbahn fuhr am 14. Oktober 1901 von Günterstal zum Rennweg. Heute ist das Schienennetz über 37 Kilometer lang und 50 bis 60 Straßenbahnen sind im Einsatz. Pro Jahr legen sie 2 400 000 Kilometer zurück, das ist so weit wie achtmal von der Erde zum Mond und wieder zurück. Eine Bahn wiegt ungefähr 38 Tonnen im Leerzustand. Der Typ, der auf der neuen Linie 5 nach Haslach eingesetzt wird, hat 8 Motoren mit zusammen 640 PS. Das sind etwa so viel PS wie Michael Schumachers roter Rennwagen hat. Der Rennfahrer erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h, die Straßenbahn dagegen kann über 60 km/h schnell fahren. Macht sie aber selten, denn nach 400 Metern kommt meistens bereits die nächste Haltestelle. Dafür können 320 Fahrgäste gleichzeitig mitfahren.
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