"Wer nicht reinkommt, hat eben Pech gehabt"

JUZ-INTERVIEW: Kagan-Geschäftsführer Peter Bitsch erklärt, warum es keinen Sinn macht, mit Türstehern zu diskutieren.  

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Der Freiburger Kagan-Club ist bekannt für seine wählerischen Türsteher. Anna Paulus sprach mit Kagan-Chef Peter Bitsch (39) über seine eigenen Erfahrungen mit den Wächtern vor Diskotheken, die Regeln in seinem Club, Ausnahmen von der Regel und Beschwerdebriefe.

JuZ: Hat Ihr Weg in eine Diskothek auch schon mal beim Türsteher geendet?
Bitsch: Nein, ich bin noch nie abgewiesen worden. Aber ich war neulich mal in Mailand in einer Diskothek, in die ich nur reingekommen bin, weil ich jemanden kannte.

JuZ: Wie hätten Sie denn reagiert, wenn Sie wieder nach Hause geschickt worden wären?
Bitsch: Ich hätte gar nicht reagiert, sondern wäre einfach wieder gegangen. Man kann nichts tun, wenn der Türsteher einen nicht akzeptiert.

JuZ: Nennen Sie uns doch bitte drei goldenen Regeln, die allen Besuchern eines coolen Clubs die Türen öffnen.
Bitsch: Goldene Regeln gibt es sicherlich nicht.

JuZ: Welche Kriterien sind bei der Auswahl Ihrer Gäste im Freiburger Kagan-Club ausschlaggebend?
Bitsch: Wir haben in unserem Club verschiedene Motto-Abende und denen entsprechend werden die Leute ausgesucht. Am 70er-Jahre-Abend kommen beispielsweise Leute mit 22 nicht unbedingt rein, da die 70er vor ihrer Zeit waren. Der Donnerstag ist bei uns ein relativ jugendlicher Tag. Da achten wir stark auf das Mindestalter und die Stimmung der Leute. Die Türsteherin geht nach den Gesichtern. Sie muss für einen solchen Abend ein gutes Publikum zusammenstellen. Manchmal muss ich am Ende eines Abend auch ein Gespräch mit ihr über die ein oder andere Person führen, die mir persönlich nicht gefallen hat.

JuZ: Eine Hand voll durchaus stilsicherer Studentinnen wurde kürzlich an einem Donnerstag abgewiesen. Was hätten sie tun können?
Bitsch: Gar nichts. An einem Donnerstagabend wird ein Viertel der Leute abgewiesen. Ich verstehe sowieso nicht, warum in Freiburg immer so eine Sache daraus gemacht wird. Wenn man in München nicht ins P 1 kommt, dann hat man eben Pech gehabt.

JuZ: Wird in einem Ihrer Personal-Meetings auch mal über einen Beschwerdebrief diskutiert, den Sie auf ihrer Homepage unter "feedback" erhalten?
Bitsch: Immer und über jeden. Wöchentlich gibt es per E-Mail oder Telefon zwei bis drei Beschwerden. Außerdem wird die Arbeit der Türsteher von der Chef-Etage kontrolliert, sonst hätte ich einen Laden, der bald bankrott wäre.

JuZ: Machen Ihre Türsteher am Einlass auch Ausnahmen?
Bitsch: Ja. Wenn beispielsweise ein Amerikaner mit verlatschten Sandalen und einem karierten Hemd, das aus der Hose hängt, kommt und wir wissen, dass es sich um eine wichtige Person handelt, lassen wir ihn rein - auch wenn der "Dress Code" nicht ganz stimmt. Häufig melden sich diese Leute vorher auch einfach an, um jedem Problem aus dem Weg zu gehen.

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